Zur Bedeutung der Stahlwerksschlacke als Sekundärbaustoff und Rohstoffpotential

Stahl ist einzigartig, omnipräsent und aus einer modernen Gesellschaft nicht wegzudenken. Er ist mit jährlich 1,4 Milliarden Tonnen (2010) der bedeutendste industriell hergestellte Konstruktionswerkstoff weltweit. Die Bedürfnisse der Welt können weder durch metallische Konkurrenzwerkstoffe wie Aluminium oder Magnesium mit Erzeugungsmengen von rund 56 bzw. < 1 Mio. t/a, noch durch Kunststoffe mit rund 265 Mio. t/a (2010) befriedigt werden.

Der weltweite Stahlbedarf wächst. Trotz der bekannten Entwicklungen der Weltwirtschaft wird für 2015 eine Weltstahlerzeugung von über 1.500 Mio. t/a prognostiziert. Für 2050 sagen Experten sogar bis zu 2,8 Mrd. t/a voraus. Haupttreiber sind dabei Länder wie China oder Indien, die Stahl z.B. zur Schaffung von Infrastrukturen benötigen. Die Stahlerzeugung in den Industrienationen wie in der EU-27, Japan oder den USA wird dagegen vergleichsweise konstant bleiben.

Deutschland ist mit 44,3 Millionen Tonnen im Jahr 2011 der größte Rohstahlproduzent Europas. An 22 Standorten wird Stahl zu 2/3 als Oxygenstahl und zu 1/3 als Elektrostahl hergestellt. Zu rund 42 % erfolgt die Stahlerzeugung in Deutschland auf Basis des Recyclings von Stahlschrott, welcher in beiden Herstellungsrouten Verwendung findet. Alternative Verfahren zur Roheisenerzeugung im Hochofen wie die Direktreduktion (z.B. MIDREX-Verfahren) oder die Schmelzreduktion (z.B. COREX-Verfahren) haben in Europa nur eine untergeordnete Bedeutung.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Recycling und Rohstoffe 5 (2012) (Juni 2012)
Seiten: 12
Preis: € 0,00
Autor: Dr.-Ing. Peter Dahlmann
Dipl.-Ing. Gerhard Endemann
Dr.-Ing. Reinhard Fandrich
Dipl.-Ing. Klaus Kesseler
Dr.-Ing. Heribert Motz
 
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