Mit dem MAC-System wird die Standsicherheit begehbarer Kanäle zerstörungsfrei überprüft. Doch das IKT denkt weiter: Ist das, was in der Horizontalen funktioniert, auch in der Vertikalen möglich? Deshalb prüft das Entwickler-Team, ob das 'MAC' auch in Schächten funktioniert. Erste Tests hierzu laufen bereits. Die ersten Ergebnisse zeigen: Ja, es geht.
Die großen Sammler unter unseren Straßen sind die Autobahnen der Kanalisation: Sie sind 24 Stunden am Tag in Betrieb, alles muss im Fluss bleiben. Einen teuren und aufwendigen Neubau gilt es so lange wie möglich hinauszuzögern. Um zu bestimmen, wie ein Kanal ertüchtigt werden muss, damit er noch viele Jahre hält, wurde das MAC-System entwickelt. Seine Messungen lassen Rückschlüsse auf den Zustand des Rohr-Boden-Systems zu und geben Hinweise auf geeignete Sanierungsmaßnahmen.
Nun gehören zu den Kanalnetzen aber auch viele Millionen Schächte, die ebenfalls Alterungsprozessen unterliegen und nicht ewig halten. Lassen sich diese Schachtbauwerke auf die gleiche Art und Weise überprüfen wie die horizontalen Leitungen? Dieser Frage geht das IKT - Institut für Unterirdische Infrastruktur derzeit nach.
Natürlich ist ein Schacht nicht mit einem Abwasserrohr gleichzusetzen, so treten doch beispielsweise ganz andere Lasten auf. Das Prüfprinzip bleibt aber das gleiche: Mit seinem starken Druckzylinder presst das MAC-Gerät die Schachtwandungen auseinander. Das hört sich brutaler an, als es ist: Zwar werden teilweise sehr hohe Kräfte aufgebracht, aber die zur Messung benötigte Verformung beträgt nur wenige Zehntelmillimeter, die Prüfung fügt dem Bauwerk folgerichtig keinerlei Schaden zu. Gemessen werden die Kraft, die zum Erreichen dieser minimalen Verformung aufgebracht werden muss, und die Art der Verformung. Derzeit untersucht das IKT, wie das MAC-Gerät im Schacht eingesetzt werden kann, wie die Messungen konkret umgesetzt werden können und ob die Messdaten verwertbar sind.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 12 - 2015 (Dezember 2015) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Martin Liebscher Stefan Bretz Henning Winter |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.
Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.