Das Institut für Angewandte Bauforschung Weimar (IAB) führt seit dem Jahr 2003 eine Messreihe mit Erdtemperaturen durch, aus der hervorgeht, dass die Temperaturen in 1,7 m Tiefe unter einer Straßendecke über längere Zeit im Jahr, bis in den Herbst hinein, über 25 °C liegen. In Deutschland befinden sich im öffentlichen Bauraum ca. 900.000 km Trinkwasser- und Gasleitungen. Interne Auswertungen von Bestandsdaten deutscher Versorgungsunternehmen haben ergeben, dass durchschnittlich rund 16 Prozent der Leitungen mit relevantem Nutzungspotenzial in den Nennweitenklassen DN 80 bis DN 300 dauerhaft stillgelegt worden sind. Bei einer durchschnittlichen Energieleistung von 2,5 bis 5 kW pro 100 m Leitungswärmesonde entspräche dies einem Energiepotenzial von ca. 3.600 bis 7.200 MW.
Die Sonneneinstrahlung aus dem All auf die Erde erfolgt mit einer Leistung von 342 W/m². Zwar entstehen durch die Reflexion an der Atmosphäre und der Erdoberfläche sowie durch die Absorption der Atmosphäre Verluste, gleichwohl werden rund 170 W/m² durch die Erdoberfläche absorbiert.
Die stadttechnische Infrastruktur wird durch die Erhöhung der oberflächennahen Erdtemperaturen in erheblichem Maße kapazitiv, qualitativ wie auch quantitativ beeinflusst. Da zum Beispiel Asphalt eine geringe Reflexion aufweist, werden hohe Energiepotenziale in Form von Wärmeenergie in befestigte Oberflächen und die darunter liegenden Schichten eingetragen.
Vom Deutschen Wetterdienst werden fortlaufend agrarmeteorologische Grunddaten, wie z. B. die Bodentemperatur, zur Verfügung gestellt. Diese Daten verdeutlichen die vorhandene Gefahr für die in diesen Bereichen verlegten Medienträger: Gerade Wasserversorgungsleitungen mit geringem Durchsatz sowie Mittel- und Hochspannungstrassen sind durch die Erwärmung des Bodens auf Werte von über 25 °C besonders gefährdet.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 11 - 2015 (November 2015) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Hartmut Solas |
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