Am Standort Bremen-Hemelingen wird seit 2011 wieder ein Wasserkraftwerk betrieben. Durch den Tidenhub am Weserwehr musste die Turbinentechnik auf eine permanente Fallhöhenänderung und Anpassung von großen Volumenstromänderungen im Jahresverlauf ausgelegt werden. Dieser Beitrag soll die Besonderheiten des Standortes und die Betriebserfahrungen aufzeigen, die seit der Inbetriebnahme mit den Prototypen der ENERCON-S-Rohrturbine gesammelt wurden.
Der Standort Bremen-Hemelingen hat für die Nutzung der Wasserkraft zur Stromerzeugung eine lange Geschichte. Im Zuge der Weserkorrektion gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Bau des Weserwehres erforderlich. Durch die Begradigung der Unterweser ergaben sich höhere Strömungsgeschwindigkeiten, die eine Tiefenerosion des Flusses durch den Abtransport von Sedimenten zur Folge hatte. Durch die neuen Abflussbedingungen wuchs auch der Tideneinfluss und so beträgt der Tidenhub an diesem Standort heute im Mittelwert 4,09 m. Um für die Binnenschifffahrt bessere Randbedingungen zu schaffen, wurde das alte Weserwehr 1911 in Betrieb genommen. Schon in dieser Staustufe wurden damals elf Francis-Turbinen mit einer Gesamtleistung von 8 MW und einem Schluckvermögen von 301 m³/s betrieben. Das alte Weserwehr wurde 70 Jahre später nach einem Hochwasserereignis außer Betrieb genommen.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft 10/2015 (Oktober 2015) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Jan Niko Häuser |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.
Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.