Wasserrückhalt in landwirtschaftlich genutzten Gebieten

Ackerböden verfügen i. d. R. über ein hohes Wasserspeichervermögen, das durch die infiltrationsfördernde konservierende Bodenbearbeitung und Direktsaat erschlossen werden kann. Dadurch können Ackerböden auf Einzugsgebietsebene bei umfassender Anwendung der versickerungsfördernden konservierenden Bodenbearbeitung zum dezentralen Hochwasserschutz beitragen. Auf lokaler Ebene können durch die Kombination von konservierender Bodenbearbeitung und ergänzenden wasserrückhaltenden Maßnahmen, wie z. B. Verwallungen, der Abfluss und der Sedimentaustrag von Ackerflächen weitgehend verhindert werden.

Die Wasserhaltefähigkeit von Böden ist die Grundvoraussetzung für ihre landwirtschaftliche bzw. ackerbauliche Nutzung. Um den Wasserspeicher Boden umfassend für die Pflanzenproduktion zu nutzen, muss die Landwirtschaft möglichst viel Niederschläge in den Boden infiltrieren und dort speichern. Aus der Tatsache heraus, dass die Landwirtschaft der größte Flächennutzer ist (z. B. werden über 50 % der Landesfläche Sachsens landwirtschaftlich und davon wiederum 80 % ackerbaulich genutzt), ergibt sich ein entsprechendes Potenzial, durch die landwirtschaftliche Nutzung über die Beeinflussung von Interzeptionsspeicher, Evapotranspiration, Infiltration, Volumen und Auffüllung des Bodenwasserspeichers und dem daraus resultierenden Oberflächenabfluss zum Hochwasserschutz beizutragen. Dies insbesondere deshalb, da die Bearbeitung von Ackerflächen die Optimierung der Wasserinfiltration ermöglicht.

Im Folgenden wird vorgestellt, wie durch die konservierende Bearbeitung sowie durch ergänzende Maßnahmen die Wasserinfiltration auf Ackerflächen optimiert und dadurch das vorhandene Porenvolumen des Wasserspeichers Boden zum Wasserrückhalt als Beitrag zum dezentralen Hochwasserschutz effizienter genutzt werden kann.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 09/2015 (September 2015)
Seiten: 4
Preis: € 10,90
Autor: Dr. Walter-Alexander Schmidt
Ellen Müller
Silke Peschke
Dr. Nicole Seidel
 
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