Alles hat ein Ende: Rückbau des ehemaligen Bahnwasserwerkes in Hamburg-Langenfelde

Zwischen den Jahren 1939 und 1969 wurden auf dem Gelände des Bahnbetriebswerks Hamburg-Langenfelde insgesamt acht Brunnen für ein Bahnwasserwerk errichtet und in Betrieb genommen. Die ursprünglich für die Versorgung von Dampflokomotiven errichteten Brunnen wurden nach dem Verschwinden der letzten Dampfloks ab den 1970er-Jahren zur Zugreinigung sowie Befüllung der Wassertanks von Reisezügen verwendet. Anfang des Jahrtausends führten der marode Zustand des Leitungsnetzes und der immer geringere Wasserbedarf des Betriebswerks schließlich zur Stilllegung des Wasserwerkes. Vor Kurzem erfolgte nun der Rückbau der Anlage.

Die geologische Ausgangssituation beim Rückbau des Bahnwasserwerks stellt sich wie folgt dar: Die Brunnen liegen alle in Nord-Süd-Richtung verteilt über den gesamten Bereich des heutigen Betriebs- und Rangierbahnhofes in Hamburg-Langenfelde. Aufgrund zahlreicher Bohrungen und darauf basierender Gutachten ist die geologische Situation auf dem Betriebsgelände heute sehr gut erkundet: Die Brunnen erschließen eine pleistozäne (eiszeitliche) Rinne bis knapp 150 m unter GOK, die fast ausschließlich mit sandigem und somit gut wasserdurchlässigem Material gefüllt ist. Oberhalb der Filterstellungen erstreckt sich von ca. 50 m unter Gelände aus eine Wechselfolge aus Feinsand/Beckenschluff und -ton. Die hierbei in unterschiedlicher Mächtigkeit vorkommenden hydraulischen Sperrschichten sind höchstwahrscheinlich ein Äquivalent des elster-zeitlichen 'Lauenburger Tons', der an anderer Stelle eine deutliche Trennung der pleistozänen und tertiären Aquifere bildet. Der im oberflächennahen Bereich typisch für Hamburg anstehende Geschiebemergel fehlt im eiszeitlichen Komplex vollflächig. Somit ist eine gute Durchlässigkeit für versickernde Niederschlagswässer und damit einhergehend, eine mögliche Verschleppung von Verunreinigung in die Brunnen nicht auszuschließen.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 07/08 - 2015 (August 2015)
Seiten: 4
Preis: € 4,00
Autor: Daniel Lang
 
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