Nicht nur der Lachs und der Aal sind Wanderfische. Alle Fischarten in unseren Gewässern unternehmen im Laufe ihres Lebens kleinere oder größere Wanderungen. Wehre und Dämme, aber auch Sohlenschwellen und Verrohrungen machen diese Wanderungen oft unmöglich. Die internationale Fachtagung in Biel, Schweiz, vom vergangenen November zeigte, dass zahlreiche Lösungsansätze zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit verfügbar sind und dass ein großer Bedarf an transdisziplinärem Erfahrungsaustausch besteht.
Flüsse und Bäche gehören zu den am stärksten genutzten Ökosystemen weltweit. Die jahrhundertelange Nutzung hat ihre Spuren hinterlassen, in Form von Begradigung, Ausleitung, Verschmutzung, Verrohrung und Fragmentierung. Letztere lässt sich in Zahlen fassen, z. B. für die Schweiz: Hier zerstückeln über 101 000 künstliche Abstürze von mehr als 50 cm Höhe das Fließgewässernetz. Dies entspricht gut 1,6 Abstürzen pro km Fließgewässer.
Die Gesetzgebung verschiedener Länder verlangt die Wiederherstellung der freien Fischwanderung. Beispielsweise soll in der Schweiz die Durchgängigkeit für Fische an Kraftwerksanlagen bis ins Jahr 2030 sichergestellt werden, und zwar flussauf- wie abwärts.
Eine dreitägige, internationale Fachtagung bot Ende Oktober 2014 in Biel, Schweiz, die Gelegenheit für einen Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaft, Verwaltung, Wasserkraftbranche, Privatwirtschaft und NGO. Nachfolgend fassen wir wichtige Informationen zusammen.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft 07-08/2015 (August 2015) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Christine Weber Dr. Armin Peter Ruedi Bösiger Stefan Vollenweider |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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