Untersuchungen zu hydraulischen Berechnungsansätzen von Schlitzpässen

Die Kenntnis der Hydraulik eines Schlitzpasses ist zur Gewährleistung seiner Passierbarkeit von großem Interesse. Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über wesentliche hydraulische Bemessungsansätze von Schlitzpässen aus der Literatur, stellt die Untersuchungen einer Kooperation der Bundesanstalt für Wasserbau sowie des Karlsruher Instituts für Technologie vor und schließt mit einem Ausblick über weitere zu untersuchende Fragen.

Der Bau von Fischaufstiegsanlagen zur Überwindung des Wasserspiegelunterschieds an Stauanlagen und Querbauwerken stellt u. a. aufgrund der hohen Anzahl zu erstellender Bauwerke eine große Herausforderung für die verantwortlichen Behörden in Bund und Ländern dar. Die Wahl des Bautyps der Fischaufstiegsanlage hängt dabei von einer Reihe verschiedener Kriterien ab, wobei der Schlitzpass ein häufig zur Anwendung kommender Bautyp ist, insbesondere bei beengten Platzverhältnissen.

Die hydraulische Bemessung von Schlitzpässen richtet sich nach der Schwimmleistung der relevanten Fischarten am ausgewählten Standort. Sie hat dabei einerseits zum Ziel, dass die maximale Fließgeschwindigkeit in den Becken die Leistungsfähigkeit der relevanten Fischarten nicht übersteigt, so dass die Fische die Anlage passieren können. Anderseits soll sie eine von den Fischen benötigte minimale Wassertiefe in den Becken sicherstellen. Die für die Gewährleistung dieser Wassertiefe benötigte Wassermenge wird anhand des Zusammenhanges zwischen Abfluss und Fließtiefe berechnet, der im Folgenden als Abflusskapazität bezeichnet wird.

In der Literatur, die sich mit dem Thema Hydraulik von Schlitzpässen beschäftigt, finden sich eine Reihe an Bemessungsansätzen. Im Rahmen von Untersuchungen an einem gegenständlichen Modell eines Schlitzpasses an der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) in Karlsruhe wurden die bestehenden Bemessungsansätze miteinander verglichen. Die Erkenntnisse aus der vorliegenden Studie zeigen den Bedarf nach weiteren Untersuchungen auf, mit dem Ziel einen einfachen und genauen Bemessungsansatz für die Abflusskapazität eines Schlitzpasses zu erarbeiten.

Für die nachfolgende Abhandlung wird der gleichförmige Abflusszustand eines Schlitzpasses in der Art definiert, dass die Wassertiefen in den einzelnen Becken gleich sind. Des Weiteren ist darauf hinzuweisen, dass die Schlitzgeometrie als Teil der Beckengeometrie betrachtet wird, so dass Becken mit gleichen Beckenabmessungen, aber Unterschieden in der Abmessung sonstiger Bauteile im Sinne dieses Artikels als verschiedene Beckengeometrien zu verstehen sind.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 07-08/2015 (August 2015)
Seiten: 6
Preis: € 10,90
Autor: Dipl.-Ing. Béla Sokoray-Varga
Prof. Dr.-Ing. Franz Nestmann
Dr. sc. tech. Roman Weichert
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Rechtliche und praktische Unsicherheiten bei der Durchführung des europäischen Klimaanpassungsrechts durch das Bundes- Klimaanpassungsgesetz (KAnG)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
In the context of the European Climate Law (EU) 2021/1119), the Governance Regulation (EU) 2018/1999 and the Nature Restoration Regulation (EU) 2024/1991, the KAnG came into force on July 1, 2024.

Transformatives Klimarecht: Raum, Zeit, Gesellschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
This article contends that climate law should be conceived as inherently transformative in a double sense. The law not only guides the necessary transformation of economy and society, but is itself undergoing transformation.

Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.