Naturnahe Gewässerentwicklung des Eisbachs in Obrigheim (Pfalz)

Im Zusammenhang mit dem Maßnahmenprogramm nach WRRL wurden Maßnahmen zur Renaturierung eines Gewässers auf den Weg gebracht. Mit der Erhöhung der hydraulischen Leistungsfähigkeit geht eine deutliche Aufwertung der Habitatqualität einher.

Der Eisbach ist ein kleines Gewässer in Rheinland-Pfalz. Er entspringt im nördlichen Pfälzerwald bei Ramsen in einer Höhe von rd. 251 müNN und fließt auf einer Länge von gut 36 km in gestrecktem Lauf in östlicher bzw. nordöstlicher Rich­tung dem Rhein zu. Südlich von Worms mündet er bei etwa 87 müNN in den Rhein. Er hat ein Einzugsgebiet von rund 146 Quadratkilometern. Nur das west­lichste Drittel davon bietet allerdings ergiebige und auch über das Jahr anhal­tende Quellschüttungen aus dem vom Buntsandstein geprägten Bergland des Pfälzerwaldes. Im übrigen Verlauf quert er in einem oft kaum 3 km breiten Korri­dor den fast waldfreien, trocken-warmen Südrand des Rheinhessischen Hügellan­des, die letzten 3 km verläuft er durch das Tiefgestade des Rheins. Sein durchschnitt­liches Fließgefälle beträgt 0,46 %.

Nach dem Gewässertypenatlas Rhein­land-Pfalz ist der Eisbach im Bereich des Pfälzer Waldes und der vorgelagerten Lößriedellandschaft als Auetalgewässer anzusprechen, im letzten Drittel bis zur Mündung als Flachlandgewässer.

Bis auf einige Abschnitte im Pfälzer Wald ist die Strukturgüte dieses Baches häu­fig stark bis sehr stark verändert, in den zahl­reichen Ortslagen auch vollständig verän­dert. Dies ist vor allem auf die Begradigun­gen und hierdurch verursachte Störungen des Geschiebegleichgewichts zurückzufüh­ren. Durch die resultierende Tiefenerosion wird die mit den Ausbaumaßnahmen in der vergangenen Zeit beabsichtigte Fesse­lung des Gewässers weiter verstärkt.

Verglichen mit anderen Fließgewässern der Region hat der Eisbach eine recht gleichmäßige Wasserführung. Dies spiegelt sich auch in den früher zahlreich vorhan­denen Mühlen wieder. Ab dem Eintritt in die dicht besiedelte und intensiv landwirt­schaftlich genutzte Oberrheinebene steigt die organische Belastung des Eisbachs deutlich an. Durch die Modernisierung der Kläranlagen und Mischwasserentlastun­gen sowie einer optimierten Behandlung des Wassers aus der Produktion der Zu­ckerfabrik Offstein hat sich die Gewässer­güte in den letzten Jahren verbessert.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 07/08 2015 (August 2015)
Seiten: 6
Preis: € 10,90
Autor: Gudrun Dreisigacker
Baudirektor Dipl. -Ing. Jürgen Decker
Stefan Poß
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.

Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.

Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.