Biogene Rest- und Abfallstoffe unterliegen anderen Rahmenbedingungen als sonstige nachwachsende Rohstoffe. Auch die Ziele für deren Einsatz in Umwandlungsanlagen sind andere. Während beim Einsatz nachwachsender Rohstoffe die Energieumwandlung zur Strom-und Wärmeerzeugung fokussiert wird, geht es bei biogenen Rest- und Abfallstoffen vorrangig um deren Entsorgung. Unter Zuhilfenahme des Nachhaltigkeitsansatzes 'cradle to cradle†('von der Wiege bis zur Wiegeâ€) wird die Suche nach weiteren Nutzungsmöglichkeiten dieser Einsatzstoffe interessant.
In Energie- und Exergiebilanzen zeigt sich, dass die Anlagen- und Prozesskonzepte einen großen Einfluss auf die energetische Umwandlung haben. Speziell im Rahmen einer Exergie-Analyse erfolgt eine einheitliche Betrachtung auf Basis des arbeitsfähigen Anteils eines Produktes, wie z.B. Strom oder Wärme. Werden ökonomische Faktoren hinzugenommen, können lokale, regionale wie auch überregionale Einflüsse betrachtet werden und so ein umfassendes Bild für den energetisch und ökonomisch optimalen Einsatz eines Ausgangsstoffs liefern. Welche Umwandlungskonzepte für biogene Rest- und Abfallstoffe zu bevorzugen sind, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht entschieden werden. Zudem ist die Berücksichtigung weiterer ökologischer/energetischer, ökonomischer und sozialer Faktoren relevant. Diese könnten über ein Punktesystem in ökonomische Werte überführt und in die exergoökonomische Analyse einbezogen werden.
| Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
| Quelle: | 9. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2015) |
| Seiten: | 10 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Prof. Dr.-Ing. Janet Nagel |
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