Durch die geplante Novellierung der Düngeverordnung (DüV) soll die Ausbringungsobergrenze für Stickstoff auch auf Gärreste pflanzlicher Herkunft ausgeweitet werden. Dies führt zu einer Verknappung der Flächen für die Ausbringung von Wirtschaftsdüngern und Gärresten vor allem in Gebieten mit einer hohen Dichte an Biogasanlagen und Viehzuchtbetrieben. Dies kann wiederum zu einer Erhöhung der Kosten für die Ausbringung der Gärreste in Nährstoffüberschussgebieten führen.
Eine weitere Herausforderung für die Betreiber von Biogasanlagen ergibt sich vor dem Hintergrund der aktuellen Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG2014). Ein wesentlicher Einflussfaktor auf den wirtschaftlichen Betrieb von Biogasanlagen sind die teilweise hohen Substratkosten. Daher ist ein Hauptziel den Substrateinsatz zu reduzieren. Durch den Einsatz des TCR®-Verfahrens (Thermo-catalytic Reforming) können die Gärreste in die Produkte Gas, Öl und Kohle umgewandelt werden. Die Verstromung des Synthesegases im BHKW führt zu einer Substrateinsparung von ca. 10 bis 15 %. Die produzierte Biokohle hingegen könnte in die Bodenanwendung gehen. Durch das Nährstoffmanagement könnten die benötigten Flächen für die Gärrestausbringung um ca. die Hälfte reduziert werden.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 9. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2015) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Wi.-Ing. Fabian Stenzel Rolf Jung M. Eng. Andreas Weger Prof. Dr. Andreas Hornung |
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