In der letzten Zeit werden Mykotoxine als eine mögliche Ursache für Hemmungen im Biogasprozess besprochen. Neben den möglichen Hemmungen im Prozess führen Mykotoxine auch zu Lagerungsverlusten und bewirken somit in zweierlei Hinsicht wirtschaftliche Verluste. Als eines der wichtigsten Substrate kommt Maissilage eine besondere Bedeutung zu. Daher werden Mykotoxine, die in Maissilage vorkommen können besprochen und die derzeitigen Kenntnisse über die Mykotoxine in Biogasanlagen kurz vorgestellt. Zum Schluss wird auf den Forschungsbedarf in dem Gebiet hingewiesen.
Vergärung ist in Deutschland ein breit angewandtes Verfahren, sowohl zur Bioenergieproduktion in landwirtschaftlichen Anlagen aber auch zur Abfallbehandlung in spezielle Anlagen. Im Laufe der Jahre wurden die Prozesse, die im Reaktor stattfinden, besser und detaillierter untersucht, so dass man heutzutage ein relativ gutes Verständnis vom Prozess und seinen Hemmungen hat. In der letzten Zeit werden neuere Begleitsubstanzen diskutiert, die zu Problemen im Prozess führen können. Hemmwirkungen werden unter anderem für Antibiotika und Desinfektionsmittel vermutet. Auch Mykotoxine werden als eine mögliche Ursache für Hemmungen im Prozess angesehen. Diese Substanzen werden mit dem Substrat in den Prozess eingetragen, sodass die Rolle einer bestimmten Substanz in einer bestimmten Anlage vom Inputmaterial abhängen wird. So sind bei Exkrementen Probleme durch Desinfektionsmitteln und Antibiotika denkbar, während beim Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen Schwierigkeiten mit Mykotoxinen möglich wären. Die Wirkung der verschiedenen Hemmstoffe ist dabei sehr spezifisch. Während Archaeen immun gegenüber vielen Antibiotika sind, scheinen sie empfindlich auf einige Mykotoxine zu reagieren. Die negativen wirtschaftlichen Folgen von Mykotoxinen in Biogasanlagen ergeben sich nicht nur aus den möglichen Hemmungen im Prozess sondern auch durch Lagerungsverluste.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 9. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2015) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Astrid Lemke Dipl.-Ing. Nils Engler Prof. Dr. Michael Nelles |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.