Die politischen Zielvorgaben der Bundesregierung sehen u.a. eine Steigerung des Anteils der Wärme- und Kälteerzeugung aus erneuerbaren Energien (EE) vor. Da biogene Festbrennstoffe den größten Anteil innerhalb der EE zur Wärmebereitstellung beitragen und mittelfristig gesehen adäquate, erneuerbare Alternativen nicht zur Verfügung stehen, werden biogene Festbrennstoffe auch in Zukunft einen bedeutenden Beitrag im Wärmesektor leisten. Außerdem können Biomasse-Festbrennstoffanlagen den Strom flexibel einspeisen und sind folglich in der Lage, die fluktuierende Stromeinspeisung aus PV- und Windkraftanlagen anteilig auszugleichen. Grenzen der Verfügbarmachung fester Bioenergieträger sind neben Flächenkonkurrenzen, Nachhaltigkeitsgesetz, Zertifizierungssystemen vor allem Konkurrenzen mit der stofflichen Nutzung. Letztere werden nachfolgend dargelegt und Beispiele für zukünftige Bereitstellungs- und Nutzungsstrategien aufgezeigt.
Mit Einführung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2000, erfolgte eine dynamische Entwicklung in den Bereichen Strom-, Wärme- und
Kraftstoffbereitstellung aus erneuerbaren Energiequellen. Nach Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (unter Verwendung von Daten der AGEE-Stat) betrug der Anteil EE am gesamten Brutto-Endenergieverbrauch im letzten Jahr 12,8 % (ca. 327 TWh). Verglichen mit dem Jahr 2000, hat sich dieser Anteil mehr als verdreifacht. Abb. 1 zeigt, dass der Verbrauch regenerativer Energiequellen im Verkehrssektor in den vergangenen sechs Jahren weitestgehend stagnierte. Mit einem Anteil von 5,4 % (ca. 35,4 TWh) am gesamten Endenergieverbrauch im Bereich Verkehr 2014 (ca. 656 TWh), lag dieser sogar knapp unter dem Vorjahreswert von 5,5 %. Mit 64,4 % bezüglich der EE, überwiegt hierbei der Einsatz von Biodiesel, neben Bioethanol mit einem Anteil von 24,4 %. Innerhalb der Energieverbrauchssektoren stellt der Wärmesektor mit 51 % (ca.1322 TWhth) den größten Anteil am Brutto-Endenergieverbrauch in Deutschland im Jahr 2014 dar, wobei 9,9 % (ca. 130,9 TWhth) aus EE bereitgestellt wurden. Wie Abb. 1 verdeutlicht, hat sich dieser Anteil seit Einführung des EEG im Jahr 2000 mehr als verdoppelt. Biogene Festbrennstoffe stellten im vergangenen Jahr ca. 83,7 TWhth bereit, was einem Anteil innerhalb der EE von 64 % entspricht. Neben der traditionell bedeutsamen Wärmebereitstellung in Hausfeuerungsanlagen(ca. 56,8 TWhth), sind vor allem die Anteile in Industrieanlagen (ca.20,4 TWhth) sowie in Heizkraft- bzw. Heizwerken (ca. 6,5 TWhth) in den letzten 14 Jahren signifikant angestiegen.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 9. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2015) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | David Peetz Konrad Hillebrand MSc Dipl.-Ing. Janet Witt |
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