Jede Bohrung erzeugt eine vertikale Wegsamkeit im Untergrund, die in dieser Art in der Natur nicht vorkommt. Neben Bohrungen für die Grundwassernutzung werden in Deutschland zahlreiche Bohraufschlüsse zur Baugrunderkundung und Nutzung der oberflächennahen Geothermie ausgeführt. Diese Eingriffe sind aus Sicht des Grundwasserschutzes ein Gefährdungspotenzial, wenn die Bohrungen nicht ordnungsgemäß abgedichtet bzw. rückgebaut werden. Diskutiert werden die Problemstellung und Zielsetzungen, die die technischen Anforderungen an eine sichere Abdichtung von Erdwärmesonden in der gesättigten und ungesättigten Zone über dem Grundwasserraum definieren.
Die Anforderungen an die Abdichtung von Erdwärmesonden (EWS) haben vor allem die Wiederherstellung der durchteuften, stockwerkstrennenden Schichten im Fokus. Ziel ist eine Unterbindung des Vertikaltransportes von Wasser und Stoffen zwischen zwei hydraulisch eigenständigen Grundwasserleitern. Die technischen und wasserwirtschaftlichen Anforderungen an diese Art der Abdichtungen sowie die Genehmigungsvoraussetzungen für EWS sind in den Leitfäden der Bundesländer zur Nutzung der oberflächennahen Geothermie definiert. Jedoch werden sehr viele EWS auch in (Bau-) Gebieten errichtet, in denen mächtige, ungesättigte Grundwasserüberdeckungen und tiefe Grundwasserspiegel bei gleichzeitig erhöhten Vulnerabilitäten durch die Geländenutzungen bestehen. Diese Standortverhältnisse schränken die Einbaubarkeit und hydraulische Wirksamkeit von bestimmten Abdichtungsmedien und -techniken in der ungesättigten Zone über dem Grundwasserraum erheblich ein. Technisch umsetzbare Anforderungen an die Abdichtung von EWS-Bohrungen in dieser Zone sind derzeit nicht klar definiert.
Der nachfolgende Beitrag befasst sich mit dieser Problemstellung sowie Zielsetzungen, die die technischen Anforderungen an eine sichere Abdichtung von EWS in der gesättigten wie auch der ungesättigten Zone über dem Grundwasserraum definieren.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 05 - 2015 (Mai 2015) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 7,00 |
Autor: | Professor Dr. habil. Christoph Treskatis |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Rechtliche und praktische Unsicherheiten bei der Durchführung des europäischen Klimaanpassungsrechts durch das Bundes- Klimaanpassungsgesetz (KAnG)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
In the context of the European Climate Law (EU) 2021/1119), the Governance Regulation (EU) 2018/1999 and the Nature Restoration Regulation (EU) 2024/1991, the KAnG came into force on July 1, 2024.
Transformatives Klimarecht: Raum, Zeit, Gesellschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
This article contends that climate law should be conceived as inherently transformative in a double sense. The law not only guides the necessary transformation of economy and society, but is itself undergoing transformation.
Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.