Die energetische Optimierung einer Abwasserreinigungsanlage ist eine komplexe Aufgabe. Anhand des Fließweges des Abwassers durch die Kläranlage Bremen Farge werden dort einige umgesetzte Maßnahmen vorgestellt. Die Energieerzeugung aus den Faulgasen der Klärschlammbehandlung steht hier im Mittelpunkt, ist aber nicht die einzige effektive Maßnahme.
Die Stadtentwässerung der Stadtgemeinde Bremen unterteilt sich in das Stadtgebiet südlich der Lesum mit ca. 400.000 Einwohnern und das Gebiet Bremen nördlich der Lesum mit ca. 150.000 Einwohnern. Das Einzugsgebiet nördlich der Lesum umfasst die Stadtteile Burglesum, Blumenthal und Vegesack sowie die angrenzenden Kommunen Lemwerder, Schwanewede und Ritterhude.
Mit 5 Siedlungsschwerpunkten verbindet das Stadtgebiet Bremen nördlich der Lesum die Metropolregion Bremen/Oldenburg über rd. 25 km entlang der Weser in Richtung Norden und Westen. Neben attraktivem Siedlungsraum an der südlich ausgerichteten Geestkante mit dem wirtschaftlichen Status eines Mittelzentrums befinden sich eine internationale Universität und ca. 10 stark nachgefragte Gewerbe- und Industriegebiete, die sowohl produzierendem Gewerbe als auch verarbeitendem Gewerbe als hochwertiger Standort dienen. Wesentliche Industrieunternehmen gehören dem Schiffbau, der Zulieferindustrie für KFZ-Produktionsanlagen sowie Hightech-Produktionszweigen wie hochpräzise Zerspanungstechnik, Micronisierung, Folienindustriedächer, hochfeste Leichtbauverbundtechnik, Farbgrundstoffverarbeitung und erneuerbare Energien an.
Die natürliche Entwässerung des Gebietes erfolgt über kleinere Vorflutsysteme in Richtung Weser. Ein geringer Teil des Altsiedlungsgebietes wird noch als Mischentwässerungsgebiet betrieben und führt somit Abwasser und Regenwasser zusammen in Richtung Kläranlage. In den neueren Siedlungsgebieten ist ein getrenntes Abwassersystem realisiert. Die angrenzenden Gemeinden sind mittels Freigefällekanal oder auch Pumpstation mit Weserdüker an das Kanalnetz angebunden.
Da sich die Kläranlage am nördlichen Punkt des Einzugsgebietes und sich der jeweils nächste Geländetiefpunkt an der Weser befindet, wird das Abwasser auf dem Weg zur Kläranlage mehrfach mittels ca. 40 Pumpwerken auf den Geestrücken um ca. 15 Höhenmeter angehoben, um dann die nächsten Kilometer in Richtung Kläranlage im freien Gefälle zu fließen.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser und Abfall 05 2015 (Mai 2015) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dipl.-Geogr. Peter Fahsing Dipl.-Ing. Thomas Klenner Dipl.-Ing. Andreas Bräutigam B. Eng. Sascha Deylig |
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