Rückgewinnung kritischer Metalle

Die Demontage von Elektro- und Elektronikkomponenten aus Altfahrzeugen für die stoffliche Verwertung kann einen wichtigen Beitrag zur Ressourceneffizienz leisten

In Deutschland fallen jährlich rund eine halbe Million Pkw und leichte Nutzfahrzeuge als Altfahrzeuge an. Neue Herausforderungen entstehen fur die Demontage- und Verwertungsbetriebe, weil die Menge an Fahrzeugelektronik stark zunimmt. Untersuchungen zeigen, dass das Gesamtmetallpotenzial der Fahrzeugelektronik, die in der aktuellen Fahrzeugen verbaut ist, dem Potenzial von Elektro- und Elektronikgeraten teilweise nicht nachsteht. Eine verstarkte Ruckgewinnung der Edel- und Sondermetalle aus Altfahrzeugen konnte deshalb einen bedeutsamen Beitrag zu Ressourcenschonung und Rohstoffsicherheit leisten. In einem Forschungsvorhaben 'Optimierung der Separation von Bauteilen und Materialien aus Altfahrzeugen zur Ruckgewinnung kritischer Metalle (ORKAM)' untersuchte die Callparts Recycling GmbH in Kooperation mit der Okopol GmbH und der ELPRO Elektronik-Produkt Recycling GmbH im Auftrag des Umweltbundesamts die Demontage von Fahrzeugelektronik aus Altfahrzeugen naher. Die Kooperationspartner identifizierten die relevantesten Komponenten der Fahrzeugelektronik und fuhrten praktische Separationsversuche durch, ermittelten den Demontageaufwand und betrachteten die Wirtschaftlichkeit. Die derzeit moglichen Komponentenerlose liegen mit Werten von meist unter ein bis zwei Euro auf einem niedrigen Niveau. Fur mehr als die Halfte der 141 ermittelten Komponenten gilt, dass die derzeit moglichen Erlose die Kosten fur den Demontagebetrieb nicht decken. Aus den Untersuchungen und der Diskussion der Ergebnisse mit Branchenexperten kristallisierte sich auch heraus, dass die Informationslage zur Demontage von Fahrzeugelektronik verbessert und die Behandlungskette fur separierte Fahrzeugelektronik effizienter gestaltet werden mussen, um die Demontage und Verwertung effektiv und moglichst wirtschaftlich gestalten zu konnen.



Copyright: © Rhombos-Verlag
Quelle: Ausgabe 02 / 2015 (Juni 2015)
Seiten: 11
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. Regina Kohlmeyer
Dipl.-Ing. Matthias Groke
Knut Sander
Dipl.-Ing. Maik Bergamos
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.