Die Einhaltung von Klima- und Ressourcenschutzzielen spielt eine bedeutende Rolle in der Kreislauf- bzw. Abfallwirtschaft. Diese leistet durch das Recycling und die sonstige Verwertung (stoffliche wie energetische) von Abfällen weiterhin einen wesentlichen Beitrag dazu. In Europa führt die Umsetzung der Abfallrahmenrichtlinie in den Mitgliedsstaaten der EU zu Veränderungen des Abfallaufkommens hinsichtlich Menge, Qualität und Verbleib. In Deutschland wäre dies z. B. bei konsequenter Einführung der flächendeckenden Erfassung von Bioabfällen, die seit dem 1. Januar 2015 erfolgen sollte, der Fall. Vergleichbares ergibt sich aus nachgesetzlichen Regelwerken, wie aktuell im Rahmen der Novelle der Gewerbeabfallverordnung diskutiert wird.
In Deutschland wurden etwa 50 Anlagen mit MBA-Technologie realisiert, die den heutigen rechtlichen Anforderungen entsprechen. Von diesen wurden zwischen zeitlich einige außer Betrieb genommen. Aktuell werden noch 44 Anlagen mit MBA Technologiebetrieben. Die Anlagen weisen hinsichtlich Anlagenkapazität, technischer Ausstattung und konzeptioneller Ausrichtung eine große Vielfalt auf. Alle Anlagenverfolgen das Ziel, Abfälle aufzubereiten und aufzutrennen, um die daraus erzeugten Stoffströme dem Recycling, einer sonstigen Verwertung oder der Beseitigung zuführen zu können. Die Anlagen werden in einem Spannungsfeld mit sich ändernden abfallrechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen betrieben. Einige Anlagenbetreiber haben bereits reagiert und die Betriebsführung der Anlagen beispielsweise auf die ausschließliche Aufbereitung von Bioabfällen umgestellt. Aufgrund der im Vergleich zu anderen Technologien höheren Flexibilität der MBA-Technologie können Anlagenbetreiber auf sich ändernde Rahmenbedingungen vergleichsweise gut reagieren und sind auch für die Zukunft gut aufgestellt.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 27. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum (April 2015) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 3,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Michael Balhar Thomas Grundmann |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.