Die Abfallbewertung und die darauf aufbauende Abfalleinstufung sind im abfallrechtlichen Vollzug von zentraler Bedeutung. Sie sind eine wesentliche Grundlage für weitergehende Anforderungen und Maßnahmen der Vollzugsbehörden. Das Informations-Portal Abfallbewertung ist ein Hilfsmittel mit einer Fülle praxisrelevanter Informationen.
Das Informations-Portal Abfallbewertung IPA (synonym IP@) [1] ist ein bundesweites Projekt zur fachlichen Unterstützung des Behördenvollzugs. Es entstand in den Jahren 2006/2007 aus einer Kooperationsvereinbarung des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV NRW) und der LUBW, Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg. Für Aktualisierung, Qualitätssicherung und Erweiterung des Informations-Portals sorgt die IPA-Redaktionsgruppe, die sich seit 2008 zweimal jährlich trift. Zurzeit arbeiten Vertreter aus Umweltbehörden von Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Hessen aktiv an IPA mit. IPA besteht aus verschiedenen Bausteinen:
- dem IPA-Home − mit Informationen zurechtlichen Regelungen, sortiert nach Länderregelungen und Regelungsthema, dem Zugang zur Abfallanalysendatenbank ABANDA sowie den IPA-Bausteinen und der Verlinkung zu weiteren abfallwirtschaftlichen Vollzugshilfen,
- den Abfallsteckbriefen − mit Informationen zu Abfällen, untergliedert nach Herkunft und Entstehung, Zusammensetzung, charakteristische Schadstoffe sowie Sammlung und Entsorgung,
- der Abfallbilddatenbank − mit Fotos von Abfällen und einer Kurzbeschreibung, die mindestens die Abfallart beinhaltet und weitere Informationen zu zutreffenden Listeneinträgen der Verordnung zur Verbringung von Abfällen(VVA), Aussehen oder Anlass der
Fotoaufnahme bereitstellen kann, 
- einem Laborportal − zur zukünftigen Übermittlung von Deklarationsanalysen-Daten, vom Labordatensystem des Untersuchungslabors über den Erzeuger, Entsorger bis in das Abfallüberwachungssystem ASYS mit Hilfe der Infrastruktur des elektronischen Abfallnachweisverfahrens und dem
- IPA-KON − eine von der Länderarbeitsgemeinschaft Gemeinsame Abfall-DV Systeme(GADSYS) und dem Bundesamt für Güterverkehr (BAG) entwickelte Webanwendung. IPA-KON dient als Recherche-Werkzeug für die jeweils zuständigen Überwachungsbehörden, um auch mobil Daten zu Nachweisen, Anzeigen und Erlaubnissen sowie Stammdaten zu Beteiligten am Abfallentsorgungsverfahren aus ASYS abzufragen, z.B. bei der Abfalltransportkontrolle auf der Straße. 
Mit Ausnahme von IPA-KON sind alle IPA-Komponenten über das Internet zu erreichen, wobei die Abfallbilddatenbank und das Laborportal nur für registrierte Anwender zugänglich sind (Bild1). Die einzelnen IPA-Bausteine und die Verknüpfungen mit weiteren, für die Abfallbewertunghilfreichen Informationsquellen werden im Weiteren erläutert.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | 
| Quelle: | Wasser und Abfall 01-02/2015 (März 2015) | 
| Seiten: | 6 | 
| Preis: | € 10,90 | 
| Autor: | Marianne Hegemann Dr. Michael Oberdörfer Dipl.-Ing. Christine Vorschneider  | 
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Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
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Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
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Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.