Neubau einer Trockenvergärungsanlage mit Gaseinspeisung am Standort der MVA Augsburg

Die AVA betrieb seit 1994 eine geschlossene Kompostierung, in welcher jährlich ca. 60.000 t kompostierbare Abfälle verarbeitet wurden. Da bei der Kompostierung das energetische Potenzial von Bioabfällen nicht genutzt wird, hat sich die AVA für die Errichtung einer Vergärungsanlage entschieden.

Das produzierte Biogas wird mit einer Membrananlage, welche ebenfalls von der AVA betrieben wird, aufbereitet und in das Gasnetz der Stadtwerke Augsburg einge-speist. Wesentlicher Grund das Biogas nicht zu verstromen, sondern aufzubereiten und in das Gasnetz einzuspeisen war, dass es sich bei Biogas um eine Energieform handelt, die bei vergleichsweise niedrigen Kosten direkt gespeichert werden kann. Zudem wird zur Wärmeversorgung der Fermenter die Abwärme eines Blockheiz-kraftwerkes nicht benötigt, da diese über das Abfallheizkraftwerk sichergestellt wird.
Zur deutlichen Reduzierung von Emissionen klimarelevanter Gase wird an exponier-ten Bereichen die Möglichkeit geschaffen, die Abluft direkt zu erfassen und dem Ab-fallheizkraftwerk als Verbrennungsluft zuzuführen. Das erstellte Immissionsschutz-gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass sich mit diesem Projekt die Geruchsemissi-onen, im Vergleich mit der bisherigen Kompostierung, um ca. 47 % reduzieren wer-den.
Neben der bereits erwähnten kompletten Wärmeversorgung der Vergärungsanlage hat die Anbindung an das Abfallheizkraftwerk zudem den Vorteil, dass die anfallen-den Abwässer, die nicht mehr im Kreislauf geführt werden können, in die Feuerräu-me der Öfen eingedüst werden können.
Der genehmigte Durchsatz für die Bioabfallvergärungsanlage beträgt 55.000 t/a. Damit können die derzeit im Gebiet des Abfallzweckverbandes Augsburg (Stadt Augsburg, Landkreis Augsburg, Landkreis Aichach-Friedberg) vorhandenen Bioab-fallmengen vollständig verwertet werden.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: Biomasse-Forum 2013 (November 2013)
Seiten: 18
Preis: € 9,00
Autor: Dipl.-Ing. (FH) Gerald Guggenberger
 
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