Die Förderung des Bodenbewusstseins ist eine anerkannte zentrale Aufgabe des Bodenschutzes. Dabei erfordern unterschiedliche Zielgruppen und spezifische Anlässe spezielle Aktivitäten. Regelmäßige Zusammenstellungen von diesbezüglich erstellten Materialien und durchgeführten Aktivitäten aus den Bundesländern zeigen, dass die Aufgabe auch seitens der zuständigen Behörden in Deutschland zunehmend wahrgenommen wird.
Vor zehn Jahren hat das Umweltbundesamt die Broschüre 'Die abenteuerliche Reise von Fridolin dem Regenwurm" herausgegeben. Bildlich gestaltet von Schülern, richtete sich die Broschüre an Kinder im (Vor-) Schulalter mit dem Ziel, für die begrenzte Ressource 'Boden" zu sensibilisieren. Bodenforschern häufig zu unwissenschaftlich oder 'als nicht in das Aufgabenprofil geologischer Dienste passend" eingestuft, waren Broschüren dieser Art nicht immer unumstritten.
Unterstützt beispielsweise durch Forderungen des Sachverständigen Rates für Umweltfragen (Umweltgutachten 2008) oder des Bundesumweltministeriums (z. B. 'Dritter Bodenschutzbericht der Bundesregierung", 2013), setzt sich inzwischen allerdings zunehmend die Erkenntnis durch, dass Bodenbewusstsein ein unerlässlicher Baustein zum Bodenschutz ist. (Bouma et al. 2012). Dazu beigetragen haben sicher auch die Aktivitäten auf Europäischer Ebene. So beruht die in Deutschland grundsätzlich akzeptierte Europäische Bodenschutzstrategie (2006) u. a. auf der Säule 'Sensibilisierung für das Themenfeld Boden" (vgl. Abb. 1), in deren Folge die Europäische Kommission (EU KOM) verschiedene Aktivitäten gestartet hat.
Copyright: | © Bayerisches Landesamt für Umwelt |
Quelle: | 8. Bodenschutztage Marktredwitz 2014 (Oktober 2014) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Olaf Düwel Gabriele Broll |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.