Ziel der Deponieverordnung ist es, den Austritt von Deponiegas aus einer Deponie, in der noch biologisch abbaubare Abfälle abgelagert wurden, weitestgehend zu minimieren. Die Messung und Bewertung diffuser Emissionen, insbesondere von Methan (CH4), stellt somit eine wichtige Voraussetzung dar, um die Einhaltung der geforderten Grenzwerte nachzuweisen.
Darüber hinaus liefert die Emissionsmessung eine Bewertungsgrundlage zur Abschätzung des Restemissionspotentials von Deponien und Altablagerungen sowie ein wesentliches Argument für die Entlassung aus der Deponienachsorge. Bisherige Emissionsmessungen (und derzeit Stand der Technik) basieren meist auf konventionellen Punktmesssystemen (Haubenmesstechnik, FID-Rastervermessung), die diffuse Emissionen naturgemäß nicht vollständig abbilden. Vielversprechende, alternative Möglichkeiten um diffuse Emissionen ganzheitlich zu erfassen bieten Messmethoden unter Nutzung von optischen Fernmessmethoden(z.B. open-path tunable diode laser - OP-TDLS) im Lee (windabwärts)einer Deponie (mikrometeorologische Methode). Durch den Einsatz eines openpath Messgerätes können einerseits die diffusen Quellen über einen längerenZeitraum erfasst und anderseits können die gemessenen Konzentrationen mithilfe von meteorologischen Messungen (Windrichtung, Windgeschwindigkeit, atmosphärische Stabilität) und einem geeigneten Ausbreitungsmodell in Emissionsströme (Frachten) überführt werden.
Copyright: | © Verlag Abfall aktuell |
Quelle: | Band 22 - Stilllegung und Nachsorge von Deponien 2015 (Januar 2015) |
Seiten: | 9 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Marlies Hrad Dipl.-Ing. Dr. Marion Huber-Humer |
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