Die Emschergenossenschaft realisiert seit 2009 den Bau des Abwasserkanals Emscher. Parallel zum Fluss entsteht eine tief liegende Kanalstrecke als einer der Hauptsammler für das Ruhrgebiet. In einem Abschnitt findet die Tübbingbauweise für einen rund 10 km langen Doppelrohrkanal Anwendung. Bei dieser Bautechnik stellen sich besondere Herausforderungen, insbesondere hinsichtlich des zur Ausführung kommenden Durchmessers DN 2.600 mm.
Mit Beginn des industriellen Steinkohleabbaus im Ruhrgebiet etwa Mitte des 19. Jahrhunderts gingen erhebliche wasserwirtschaftliche Probleme einher. Die explosionsartige industrielle Entwicklung durch den Abbau der Steinkohle war begleitet von einer ebenso stürmischen Entwicklung der Eisen- und Stahlindustrie im Raum zwischen Ruhr und Emscher. Die wachsende Industrie bot Arbeit und Brot, sodass im großen Stil Menschen in die Region zuwanderten, die dort Arbeit in der Montanindustrie fanden. Die Städte an Ruhr und Emscher wuchsen in dieser Zeit durch den Bevölkerungszuwachs ebenso stark wie die Industrieproduktion. Ein Indiz für den Grad des Wachstums kann beispielsweise die Entwicklung der Kohleförderung sein, die sich von 8 Mio. t im Jahr 1865 auf 114 Mio. t im Jahr 1915, also in nur 50 Jahren, vervierzehnfachte.
Diese stürmische Entwicklung war begleitet von ganz erheblichen, vielschichtigen wasserwirtschaftlichen Problemen. Mit dem Industrie- und Bevölkerungswachstum war ein erheblicher Anstieg des Verbrauches von Trink- und Brauchwasser verbunden. Der Wasserbedarf konnte durch die Entnahme von Grund- und Flusswasser gedeckt werden, ganz erhebliche Schwierigkeiten jedoch brachte die Entsorgung des durch Mensch und Industrie erzeugten Abwassers mit sich.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 12 - 2014 (Dezember 2014) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Reinhard Ketteler Dr. Emanuel Grün Norbert Stratemeier |
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