Derzeit existieren für die ganzheitliche Bewertung von Landfill Mining Projekten noch keine standardisierten Bewertungsverfahren die die Multidimensionalen Anforderungen derartiger Bewertungen ausreichend berücksichtigen. Basis für die Auswahl bzw. Entwicklung von geeigneten Verfahren ist neben einer Definition des Zielsystems und der unterschiedlichen Einflussgrößen auch die Festlegung der räumlichen und zeitlichen Systemgrenzen.
Landfill Mining betrachtet Deponien vor dem Hintergrund, Sekundärrohstoffe aus abgelagertem Deponiematerial wiederzugewinnen. Deponieinhaber stehen in diesem Zusammenhand vor der Entscheidung ihre Deponien z.B. in eine Nachsorge zu überführen bzw. dort zu belassen, oder ein Landfill Mining Projekt zu starten. Um eine derartige Entscheidung treffen zu können, müssen den Deponieinhabern geeignete Entscheidungshilfen zur Verfügung stehen. Derzeit existieren für Wirtschaftlichkeitsberechnungen von Landfill Mining Projekten eine Reihe von unterschiedlichen Kosten- und Erlösberechnungen, aber noch keine standardisierten Bewertungsinstrumente für eine umfassende multikriterielle Bewertung (Rettenberger 2012) (Nispel 2012) (Bölte undGeiping 2011) (Bernhard et al. 2011) (DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. 2012). Aus diesem Grund werden im Pilotprojekt 'LAMIS - Landfi llMining Österreich' neben den grundlegenden Untersuchungen hinsichtlich Rohstoffpotential, Ausbringungsmengen bzw. erreichbare Qualitäten des Deponiematerials und deren potentielle Verwertbarkeit erstmals auch Arbeiten, die die Entwicklung eines ganzheitlichen multikriteriellen Bewertungsinstrumentes als Ziel haben, durchgeführt.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Depotech 2014 (November 2014) |
Seiten: | 18 |
Preis: | € 6,00 |
Autor: | Robert Hermann Stefan Vorbach Harald Wipfler |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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