Im Bereich der Altlast ST19 'Gerbereideponie Schmidt' in der Stadt Weiz (Steiermark, Österreich) wurden 1965 bis 1977 auf einer Fläche von ca. 18.000 m² mit Mächtigkeiten von 3 - 4 m Gerbereiabfälle abgelagert. Rund 20 Jahre später wurde die Deponie als Altlast der Priorität 1 ausgewiesen. Die Ablagerungen umfassen organikreiche Gerbereiabfälle (Fell- und Fleischreste bzw. Lederrückstände), chrom- und sulfidhaltige Schlämme sowie Späne, Chemikalien-und Mineralölreste. Die Deponiesohle liegt im Grundwasser, die Ablagerung liegt großteils im Grundwasserschwankungsbereich. Sehr hohe Methankonzentrationen, eine erwartete enorme Geruchsbelastung sowie die grundsätzliche Möglichkeit der Anwesenheit von Milzbrandsporen bildeten eine enorme Herausforderung an alle Beteiligten.
Die Deponie befindet sich im Bereich eines flachen Talbodens in der Auzone des Weizbaches. Der Untergrundaufbau entlang des Weizbaches (außerhalb des Deponiekörpers) wird durch gutdurchlässige quartäre Sedimente (sandige Kiese) geprägt. Die Kiese zeigen Mächtigkeiten zwischen 2 und 3,5 Metern und werden von einer rund ein Meter mächtigen Lehmschicht überdeckt. Darunter folgen erneut feinkörnige Sedimente (Schluffe, Sande im Wechsel), mit teilweiser Wasserführungin den sandigeren Bereichen (Erkundungstiefe bis 16 Meter). Im Deponiebereich sind Deckschichten und quartäre Schotter durch diverse Ablagerungen ersetzt. Die Anschüttungen liegen zumeist direkt auf feinkörnigen Stausedimenten auf. Im unmittelbaren Projektsbereich sind zwei Grundwasserstockwerke bekannt. Das Grund-Altlast Gerbereideponie Schmidt, Weiz - Räumung geruchsbelasteter AbfälleH. KraigerGWU Geologie-Wasser-Umwelt GmbH, Salzburg, ÖsterreichKURZFASSUNG: Im Bereich der Altlast ST19 'Gerbereideponie Schmidt' in der Stadt Weiz (Steiermark, Österreich) wurden 1965 bis 1977 auf einer Fläche von ca. 18.000 m² mit Mächtigkeiten von 3 - 4 m Gerbereiabfälle abgelagert. Rund 20 Jahre später wurde die Deponie als Altlast der Priorität 1 ausgewiesen. Die Ablagerungen umfassen organikreiche Gerbereiabfälle (Fell- und Fleischreste bzw. Lederrückstände), chrom- und sulfidhaltige Schlämme sowie Späne, Chemikalien- und Mineralölreste. Die Deponiesohle liegt im Grundwasser, die Ablagerung liegt großteils im Grundwasserschwankungsbereich. Sehr hohe Methankonzentrationen, eine erwartete enorme Geruchsbelastung sowie die grundsätzliche Möglichkeit der Anwesenheit von Milzbrandsporen bildeten eine enorme Herausforderung an alle Beteiligten. Die Arbeiten wurden im Zeitraum 12/2013 bis 06/2014 umgesetzt, über die Erfahrungen wird nachfolgend berichtet.Deponietechnik & Altlastenwasser des ersten Horizonts steht entsprechend den jahreszeitlich bedingten Schwankungen bei Tiefen von 0,7 m bis 2,9 m unter Gelände an. Dieses Grundwasser kommuniziert mit dem naheliegenden Weizbach, wobei es je nach Wasserstand sowohl zu Ex- als auch zu Infiltrationsvorgängen kommt.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Depotech 2014 (November 2014) |
Seiten: | 30 |
Preis: | € 12,00 |
Autor: | Hartwig Kraiger |
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