Das Thema der Ablagerungsbildung bleibt aufgrund schädlicher Wirkung auf das Einspritzsystem und den Motorbetrieb bei Fachleuten weiter in der Diskussion. Beim Einsatz von Dieselkraftstoffen konnte durch den Einsatz von Additiven das Problem von Ablagerungen weitestgehend bekämpft werden. Jedoch ist die Fragestellung nach den Ablagerungsmechanismen nach wie vor nicht vollständig gelöst. Hinzu kommen immer neue Anforderungen an den Motor aufgrund strengerer Emissionsgrenzen, damit neuer Abgasnachbehandlungskomponenten sowie der Einsatz fortschreitender Einspritztechnologien.
Die Verwendung des Eiweißkoppelproduktes Rapsölkraftstoff bietet für die Landwirtschaft enormes Potential hinsichtlich THG Reduzierung sowie Kraftstoffeigenversorgung. Motorisch genutzt können sich im Rapsölbetrieb jedoch Ablagerungen an den Brennraumwänden, Injektoren und Ventilen bilden. Das aktuelle Projekt untersucht nun systematisch die kraftstoff- und motorseitigen Einflussparameter auf die Ablagerungsbildung beim rapsölbetriebenen Verbrennungsmotor. Ziel ist die Mechanismen der Ablagerungsbildung mittels Experimentalmotor grundlegend zu analysieren, Schlussfolgerungen zu ziehen und diese praxisnah an einem aktuellen Serienmotor umzusetzen. Ein besonderer Fokus wird dabei auf die Elemente P, Ca, Mg aber auch Na und K gerichtet, denen eine Ablagerungen verursachende Wirkung zugeschrieben wird. Weiterhin stehen Wechselwirkungen verschiedener Stoffwerte und Eigenschaften wie Oxidationsstabilität und Säurezahl im Fokus. Die Einspritzdüse als zentrales Bauteil mit großem Einfluss auf Verbrennung und Emissionen wird zudem eingehender untersucht. Hier ermöglicht eine spezielle Durchflussmessung die Bewertung des Durchflussverhaltens, um Rückschlüsse auf den Einfluss des Ablagerungen ziehen zu können. Das noch bis Ende 2014 laufende Projekt wird durch das BMEL/FNR gefördert.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 8. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2014) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. (univ.) Tino Wunderlich Dipl.-Ing. Stefan Innerhofer |
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