Die Europäische Union hat das Ziel, den Anteil an erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch zu erhöhen und gleichzeitig die CO2-Emissionen zu senken. Die Dekarbonisierungsstrategie wird für den Verkehrssektor vor allem über die Richtlinien 'Fuel Quality' (Kraftstoffqualitätsrichtlinie 2009/30/EG bzw. 98/70/EG) sowie 'Renewable Energy Directive' (Erneuerbare-Energien-Richtlinie 2008/29/EG) umgesetzt. Beide Regelwerke sind mit Hilfe des § 37 BIm-SchG, des bzw. der 36. BImSchV und der BiokraftNachV in nationales Recht überführt. Als Alternative zu den konventionellen Otto- und Dieselkraftstoffen stellen Biokraftstoffe einen Weg dar, die Klimagasemissionen im Verkehr zu reduzieren. Gleichzeitig stellt die Einhaltung aktueller und zukünftiger Emissionsgrenzwerte beim Betrieb mit Biokraftstoffen eine besondere Herausforderung an die eingesetzten Abgasnachbehandlungssysteme dar, da die Abgaszusammensetzung sich im Vergleich zu konventionellen mineralischen Kraftstoffen unterscheidet.
Der Verkehrssektor ist europa- und weltweit durch einen deutlich steigenden Energieverbrauch charakterisiert, welcher sich langfristig betrachtet nur eingeschränkt durch die limitierten fossilen Ressourcen decken lässt. Aus diesem Grund sind bereits heute Biokraftstoffe wie Biodiesel im Einsatz. Die Einhaltung aktueller und zukünftiger Emissionsgrenzwerte beim Betrieb mit Biokraftstoffen stellt besondere Herausforderungen an die eingesetzten Abgasnachbehandlungssysteme, da die Abgaszusammensetzung sich im Vergleich zu konventionellen mineralischen Kraftstoffen unterscheiden kann. Im Rahmen des Beitrags werden Untersuchungen zur beschleunigten Desaktivierung von Dieselabgaskatalysatoren in Bezug auf Material- und Katalyseeigenschaften vorgestellt. Die beschleunigte Alterung der Katalysatoren im Abgas eines Einzylinderforschungsmotors mit additiviertem Biodiesel zeigte, dass sich Katalysatorgifte wie Alkali- und Erdalkalimetalle, Phosphor und Schwefel kontinuierlich auf den Proben abscheiden lassen. Darüber hinaus nahm die Aktivität der Proben mit zunehmender Versuchsdauer ab. Die Schnellalterungsmethode am Motorprüfstand wurde mit verschiedenen Ansätzen der Katalysatoralterung im Labormaßstab verglichen. Als Ergebnis konnte nachgewiesen werden, dass die angewendete Methode eine sinnvolle Alternative ist, jedoch einer weiteren Optimierung bedarf.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 8. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2014) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Jörg Schröder Prof. Dr. Roger Gläser Franziska Hartmann Dr. Franziska Müller-Langer Dr. Jürgen Böhm |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.