Einhaltung zukünftiger Abgasnormen von mobilen Arbeitsmaschinen durch Entwicklung eines monovalenten Erdgas-Brennverfahrens

Die motorische Verbrennung von Erdgas bietet ein erhebliches Potential zur signifikanten Reduktion von Triebhausgasen. Der Hauptbestandteil von Erdgas ist Methan. Durch sein besonders günstiges Kohlenstoff-Wasserstoffverhältnis von 1/4, kann eine Einsparung der CO2-Emission von rund 24 % im Gegensatz zu Benzin erzielt werden. Ein weiterer Vorteil ist die höhere Klopffestigkeit von Methan im Vergleich zu Benzin. Dadurch ist es möglich das Verdichtungsverhältnis gegenüber eines Benzin-Ottomotors entsprechend zu erhöhen, woraus ein entscheidender Wirkungsgradvorteil resultiert.

Im Rahmen des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Forschungsvorhabens (AZ: 29980/24) wird auf Basis eines Seriendieselmotors ein Funktionsmuster zur Abbildung eines monovalenten Erdgasbetriebes im landwirtschaftlichen Einsatz entwickelt. Ein Ziel des Vorhabens ist die Untersuchung und Bewertung verschiedener Brennverfahren zur Erfüllung der Leistungsanforderungen und den im Oktober 2014 inkrafttretenden europäischen Grenzwertvorgaben für Stickoxide NOX und Kohlenmonoxid CO von mobilen Arbeitsmaschinen (EU Stufe IV). Die Methanemission CH4 unterliegt für die betrachteten Motoren aktuell keiner gesetzlichen Reglementierung. Nur wenn Motoren im Erdgasbetrieb ein Minimum an Methan emittieren, verfügen sie über ein Treibhausgaseinsparpotential gegenüber Otto- und Dieselmotoren. Im Rahmen des Projektes konnte ein Motorbetrieb mit einer Methanemission von weniger als 0,5 g/kWh (Grenzwert Euro VI für Nkw) dargestellt werden. Im Gegensatz zu einem landwirtschaftlich genutzten Dieselmotor können die Schadstoffgrenzwerte ohne ein sehr komplexes und kostenintensives Abgasnachbehandlungssystem, bestehend aus Diesel-Oxidations-Katalysator (DOC), Diesel-Partikelfilter (DPF) und SCR-Katalysator, eingehalten werden. Die Verwendung eines Drei-Wege-Katalysators mit hohen Methanumsätzen ist für den stöchiometrischen Erdgasbetrieb mit Abgasrückführung ausreichend und erlaubt einen deutlichen Kostenvorteil.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 8. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2014)
Seiten: 9
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing Sascha Prehn
Dr.-Ing. Volker Wichmann
Prof. Dr.-Ing. Horst Harndorf
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.