Regelungen zu Bauprodukten im Kontext zu deren Verwendbarkeitsnachweis und zur Zertifizierung

Hinter diesem eher langweiligen Titel verbirgt sich jede Menge spannender Diskussionsstoff. Zertifizierung von Produkten wird in der Gas- und Trinkwasserbranche als selbstverständlich, unumstößlich und zwingend wahrgenommen. Doch zu welchem Zweck gibt es ein Zertifizierungswesen überhaupt? Auf der Suche nach einer Antwort.

Was ist eigentlich Zertifizierung? Bei Wikipedia steht: 'Als Zertifizierung (von lat. 'certe' = bestimmt, gewiss, sicher und 'facere' = machen, schaffen, verfertigen) bezeichnet man ein Verfahren, mit dessen Hilfe die Einhaltung bestimmter Anforderungen nachgewiesen wird. Zertifizierung ist ein Teilprozess der Konformitätsbewertung. Zertifizierungen werden oft zeitlich befristet von unabhängigen Zertifizierungsstellen wie z. B. DQS, TÜV oder DEKRA vergeben und hinsichtlich der Standards unabhängig oder proprietär kontrolliert.'

Zertifizierung wird hier als Teilprozess der Konformitätsbewertung beschrieben. Es fehlt jedoch die Nennung des klaren Zweckes einer Zertifizierung. Die DIN EN ISO/IEC 17000 ist hier schon genauer: Konformitätsbewertung ist die 'Darlegung, dass festgelegte Anforderungen, bezogen auf ein Produkt, einen Prozess, ein System, eine Person oder eine Stelle, erfüllt sind.' Weiter heißt es in der Anmerkung: 'Konformitätsbewertung schließt Tätigkeiten … ein, wie Prüfen, Inspektion und Zertifizierung sowie Akkreditierung von Konformitätsbewertungsstellen.'

Als Zertifizierung wird das '(Bestätigung) Erstellen einer Konformitätsaussage auf Grundlage einer Entscheidung, die der Bewertung folgt, dass die Erfüllung festgelegter Anforderungen dargelegt wurden durch eine dritte Seite, bezogen auf Produkte, Prozesse, Systeme oder Personen', bezeichnet. Aber die Frage, warum, also zu welchem Zweck, gibt es ein Zertifizierungswesen überhaupt, ist mit der Definition auch nicht beantwortet.

Um den Zweck und somit die damit verbundenen Ziele der Zertifizierung von Bauprodukten zu verstehen, lohnt sich ein Blick in die Verordnungen der Europäischen Union, der technischen Normen und Regelwerke sowie in die nationalen Verordnungen. Die wichtigsten sind die:

• Bauproduktenverordnung (BauPVO)

• Bauordnung (BauO)

• Trinkwasserverordnung (TrinkwV)



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 07/08 - 2014 (Juli 2014)
Seiten: 5
Preis: € 4,00
Autor: Dipl.-Ing. Peter Frenz
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.

Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.

Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.