Die Vattenfall Europe Generation AG betreibt in Geesthacht unweit von Hamburg ein Pumpspeicherkraftwerk, welches im dortigen Raum dem Hochspannungsnetz Spitzenlast- und Systemdienstleistungen erbringt. Im Zusammenhang mit der Änderung des Oberflächenwasserabgabegesetzes des Landes Schleswig-Holstein zum Oktober 2011 war zu prüfen, inwieweit das PSW Geesthacht den Stand der Technik zum Fischschutz erfüllt. Anhand der im Unterwasserkanal des PSW Geesthacht mit speziellen Fangtechniken ermittelten Arten und Größenspektren der dort präsenten Fischfauna galt es, ein mögliches Gefährdungspotenzial abzuschätzen und für diese Arten entsprechende Schutzmaßnahmen vorzuschlagen.
Die Vattenfall Europe Generation AG (VE Generation) betreibt ca. 3,5 km stromauf des Wehres Geesthacht am rechten Elbufer zwischen Strom-km 581,93 und 582 das Pumpspeicherkraftwerk Geesthacht (PSW Geesthacht), welches im Hamburger Raum dem 110-kV-Hochspannungsnetz mit Spitzenlast- und Systemdienstleistungen mit einer Gesamtnennleistung von 120 MWel zur Verfügung steht. Das PSW Geesthacht ist das einzige PSW im Land Schleswig-Holstein und zugleich Deutschlands nördlichstes Kraftwerk dieser Art.
Im PSW Geesthacht sind insgesamt drei Maschinensätze, bestehend aus je einer Pumpe, einem Generator und einer Francis-Turbine installiert. Jede Turbine hat eine Nennleistung von 40 MW, die Pumpenleistung beträgt 32 MW. Im Auslaufbauwerk des PSW sind der Ein- und Auslaufschacht von 7 m x 6 m für die Pumpe und die zugehörige Turbine im Wechsel angeordnet.
Da das PSW Geesthacht kein Unterbecken besitzt, wird das Wasser für den Pumpbetrieb über einen sogenannten 'Unterwasserkanal' (auch 'Kraftwerksbucht' genannt) mit einer Fläche von ca. 1,4 ha direkt der Elbe entnommen, in ein ca. 85 m höher gelegenes Oberbecken gefördert und bei Bedarf gemäß den Anforderungen aus dem Netz über die Turbinen wieder vom Oberbecken in die Elbe zurückgeführt. Die Maschinensätze können unabhängig voneinander als reiner Pump- und Turbinenbetrieb oder im Kombinationsbetrieb gefahren werden.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft 07-08/2014 (August 2014) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dr. Beate Adam Dr. Ulrich Schwevers |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.