Seit 2011 wurden durch die EnBW in Zusammenarbeit mit dem Institut für Umweltstudien Versuche zum Scheuchen und Leiten von Fischen mit elektrischem Strom durchgeführt. Dabei wurde neben der Barrierewirkung von elektrischen Feldern auch die Möglichkeit zum Stoppen und Leiten von Fischen entlang elektrifizierter Rechenanlagen untersucht. Die Versuche wurden sowohl unter Freilandbedingungen vor dem Einlaufbauwerk eines Kraftwerks als auch in einem Versuchsbecken durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass durch den Einsatz elektrischer Felder eine erhöhte Abweise- oder Leitwirkung erzielt werden kann.
Seit den siebziger Jahren wurden an größeren Wasserentnahmestellen für zumeist thermische Kraftwerke elektrische Scheuchanlagen installiert, die das Eindringen und die Schädigung von Fischen verhindern sollen.
Im Zuge der Neuerteilung von Wasserrechten an thermischen Kraftwerken fanden in jüngerer Vergangenheit Fischbestandserhebungen an diesen Kraftwerken statt, bei denen auch die Wirksamkeit von bestehenden Scheuchanlagen überprüft wurde. Die dabei vorgefundenen Ergebnisse lassen erhebliche Zweifel an der Wirksamkeit bisher installierter elektrischer Scheuchanlagen erkennen. Dies hat in der Fachöffentlichkeit dazu geführt, dass elektrische Scheuchanlagen mittlerweile als wenig geeignet angesehen werden, um Fische aus für sie gefährlichen Bereichen zu vertreiben. In Großbritannien haben Turnpenny & O´Keeffe [1] empfohlen, auf die Installation von elektrischen Scheuchanlagen zu verzichten, da deren Wirksamkeit nicht nachgewiesen wurde und die Anlagen darüber hinaus gefährlich seien. Zu einer ähnlich kritischen Einschätzung kommt die ATV-DVWK [2].
Durch das Institut für Umweltstudien werden seit 2011 Untersuchungen zur Wirksamkeit von elektrischen Feldern als Verhaltensbarriere durchgeführt. Dabei wurden Möglichkeiten von elektrischen Barrieren bis hin zum Einsatz elektrischer Felder zum Stoppen und Leiten von Fischen in verschiedenen Versuchsanordnungen mit unterschiedlichen Fischarten überprüft.
[1] Turnpenny, A.; O`Keeffe, N.: Screening for Intake and Outfalls: a best practice guide. Environment Agency, Bristol, 2005.
[2] ATV-DVWK (Hrsg.): Fischschutz und Fischabstiegsanlagen - Bemessung, Gestaltung, Funktionskontrolle. Hennef, 2004.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft 07-08/2014 (August 2014) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dipl.-Ing. Ulrich Rost Dipl. Biol. Uwe Weibel Dipl.-Geoök. Steffen Wüst Dipl.-Ing. Oliver Haupt |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Rechtliche und praktische Unsicherheiten bei der Durchführung des europäischen Klimaanpassungsrechts durch das Bundes- Klimaanpassungsgesetz (KAnG)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
In the context of the European Climate Law (EU) 2021/1119), the Governance Regulation (EU) 2018/1999 and the Nature Restoration Regulation (EU) 2024/1991, the KAnG came into force on July 1, 2024.
Transformatives Klimarecht: Raum, Zeit, Gesellschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
This article contends that climate law should be conceived as inherently transformative in a double sense. The law not only guides the necessary transformation of economy and society, but is itself undergoing transformation.
Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.