Phosphor-Ausnutzung aus Gärresten unter Berücksichtigung der mechanischen Fest-Flüssig-Trennung

Der Einfluss der mechanischen Fest-Flüssig-Separation auf die Phosphor (P)-Düngeeigenschaften von zwei verschiedenen Gärresten wurde in Labor- und Gewächshausversuchen untersucht. Die Laborergebnisse zeigen, dass die Festphasen nach der Separation einen Trockenmasse-Gehalt zwischen 27 und 35 % aufwiesen und die P-Konzentration mit etwa 3,0 g/kg Frischmasse bis zu 4-mal höher als war im unbehandelten Gärrest. Zwischen 70 und 87 % des in den Festphasen enthaltenen P lagen in H2O- und NaHCO3-extrahierbarer und damit leicht löslicher Form vor. Im Gefäßversuch war die Wirkung der Festphasen auf die P-Aufnahmen und Erträge von Mais und Amarant vergleichbar mit dem unseparierten Gärrest und einer leicht löslichen mineralischen P-Quelle. Mit der mechanischen Fest-Flüssig- Separation von Gärresten wird ein wertvoller P-Dünger erzeugt, der leicht zu transportieren ist, und eine hohe Verfügbarkeit des enthaltenen P aufweist.

In Deutschland fallen jährlich großeMengen an Gärresten an, die auf Grund der enthaltenen Nährstoffe und derorganischen Substanz ein wertvolles Düngemittel in der Pflanzenproduktiondarstellen. In einigen Regionen kommt es aber, auf Grund der hohenAnlagendichte, zu einem Überschuss an Gärrest und Nährstoffen, insbesondereStickstoff (N) und Phosphor (P). Ein Transport des Gärrestes über längereStrecken ist durch den hohen Wassergehalt aufwendig und kostspielig. EinfacheVerfahren wie die mechanische Fest-Flüssig-Trennung des Gärrestes bieten sichhier, zumindest für das Element P, als Lösung an. Bei einer Fest-Flüssig-Trennunggeht ein großer Teil des P in die Festphase des Gärrestes über, während der Stickstoffzum Großteil in der flüssigen Phase verbleibt. Die Separation ermöglicht essomit, den P-Anteil in eine transportwürdige Form zu überführen und diesenendlichen Nährstoff in Ackerbauregionen mit unausgeglichener P-Bilanz zuexportieren. Die Verfügbarkeit des in separierten Gärresten enthaltenen P undihre Wirkung auf die P-Versorgung der Pflanze ist bisher aber noch nichtgeklärt.

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Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 8. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2014)
Seiten: 4
Preis: € 0,00
Autor: M.Sc. Silvia Bachmann
PD Dr. habil. Bettina Eichler-Löbermann
 
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