Zeit- und ortsaufgelöste Spurenstoffanalyse in Feuerungsanlagen für biogene Reststoffe mittels Laser-Massenspektrometrie

Die im Brennraum von Feuerungsanlagen für biogene Festbrennstoffe vorherrschenden Bedingungen können die Bildung von umweltrelevanten Spurenschadstoffen begünstigen. Bei hohen Temperaturen verknüpfen sich die vielfältigen Spaltprodukte des Lignins u. a. durch Ringschluss, Kondensation und Dehydrierung in komplexen Nebenreaktionen zu aromatischen Ringsystemen.

Bei den nach der 1. BImSchV eingeordneten Kleinfeuerungsanlagen stammen nach Angaben des Umweltbundesamtes mehr als 90% der gesamten Emissionen von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) aus Anlagen für Holz und biogene Reststoffe [1]. Effektive Maßnahmen zur Minderung oder Verhinderung der Entstehung lassen sich einleiten, wenn die spezifischen Reaktionsbedingungen und der Ort der Entstehung bekannt sowie die theoretischen Reaktionsmechanismen praktisch nachvollziehbar sind. Demnach sind der selektive, aber vor allem zeit- und ortsaufgelöste Nachweis und die Quantifizierung von aromatischen Spurenschadstoffen zwingend notwendig.

Bisherige Online-Verfahren zum Nachweis und Messung von Schadstoffen im Spurenbereich sind zumeist hinsichtlich der Zielsubstanzen oder des Auflösungsvermögens sehr begrenzt. Speziell Methoden zum Nachweis von aromatischen Kohlenwasserstoffen stützen sich auf indirekte Sorptions- und Anreicherungsverfahren in Verbindung mit klassischen Trenn- und Detektionsverfahren wie Gaschromatographie (GC) und Massenspektrometrie (MS). Solche Messungen lassen jedoch keine Aussage über den jeweiligen Ort der Entstehung und den zeitlichen Verlauf der Emissionen zu. Die bei klassischen Ionisationsverfahren (ESI, CI) notwendige chromatische Trennung der Analyten beschränkt zudem das zeitliche Auflösungsvermögen.


[1] Struschka M.; Kilgus D.; Springmann M.; Baumbach G. (2008): Effiziente Bereitstellung aktueller Emissionsdaten für die Luftreinhaltung, UBA-FB 001217, Bd. 44-08, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit



Copyright: © Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. (DGAW)
Quelle: 4. Wissenschaftskongress März 2014 - Münster (März 2014)
Seiten: 4
Preis: € 2,00
Autor: Andreas Seidler
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Rechtliche und praktische Unsicherheiten bei der Durchführung des europäischen Klimaanpassungsrechts durch das Bundes- Klimaanpassungsgesetz (KAnG)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
In the context of the European Climate Law (EU) 2021/1119), the Governance Regulation (EU) 2018/1999 and the Nature Restoration Regulation (EU) 2024/1991, the KAnG came into force on July 1, 2024.

Transformatives Klimarecht: Raum, Zeit, Gesellschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
This article contends that climate law should be conceived as inherently transformative in a double sense. The law not only guides the necessary transformation of economy and society, but is itself undergoing transformation.

Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.