Flachbildschirme: Mengenprognose und Aufbereitung

Mittelfristig sind drastisch steigende Mengen an ausgedienten Flachbildschirmen zu erwarten, welche mit den aktuellen Aufbereitungskapazitäten nicht behandelt werden können. Im Rahmen eines Forschungsprojektes für das Wissenschaftsministerium des Landes NRW (FKZ: 005-1008-0014) wurde an der FH Münster zum Thema Flachbildschirmaufbereitung ein dynamisches Berechnungsmodell zur Abschätzung der zukünftig in Deutschland zu erwartenden Abfallmenge aufgestellt. Verschiedene Methoden zur Aufbereitung wurden beleuchtet und anschließend hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, Flexibilität und ökologischem Nutzen bewertet.

Unsere Gesellschaft ist zunehmend von Metallen und Mineralien abhängig, die nur in sehr geringen Konzentrationen in der Erdkruste vorkommen. Relevante Zukunftstechnologien wie Energieversorgung, Mobilität, Kommunikation und Unterhaltung sind auf eine gesicherte Versorgung mit Metallen wie Indium angewiesen. Ziel der Kreislaufwirtschaft ist es, Abfälle durch Rückführung und Wiedereinsatz vormals genutzter Rohstoffe zu reduzieren und damit Ressourcen zu schonen. Elektro- und Elektronikaltgeräte (EAG) sind aufgrund ihrer zunehmenden Gehalte an hochfunktionalen Spurenmetallen eine wichtige Quelle für die Sekundärrohstoffgewinnung. LCD- (Liquid Crystal Display) Bildschirme als Fernseher oder Monitore sind, u. a. aufgrund Ihres Indiumgehaltes in den Panels, diesbezüglich besonders interessant. Die konkurrierende Plasmatechnologie wird, trotz Vorteile bei Format und Bildqualität, aufgrund von Defiziten hinsichtlich Herstellungskosten, Energieverbrauch und Gewicht nach und nach vollständig vom Markt verdrängt werden. Der Technologiewechsel auf Flachbildschirmgeräte bringt neue Herausforderungen in der Entsorgung mit sich. Mittelfristig sind drastisch steigende Mengen an ausgedienten Flachbildschirmen zu erwarten. Zudem verlangt der Gesetzgeber die Separation schadstoffhaltiger Komponenten, wie z. B. der bruchempfindlichen und quecksilberhaltigen Hintergrundbeleuchtung in Geräten mit Kaltkathodenfluoreszenzlampen (CCFL).



Copyright: © Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. (DGAW)
Quelle: 4. Wissenschaftskongress März 2014 - Münster (März 2014)
Seiten: 5
Preis: € 2,50
Autor: M.Sc. Katharina Eckstein
Dipl.-Ing. Gotthard Walter
 
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