Das Recycling von Abfällen aus dem Baubereich birgt ein großes Potential, Primärressourcen zu schonen und die Menge an deponiertem Material zu reduzieren. Um effizientes Recycling zu ermöglichen ist es wichtig, Informationen über die Materialzusammensetzung unterschiedlicher Gebäude zu generieren. Hierzu wurden zwei Methoden getestet, einerseits basierend auf der Analyse vorhandener Unterlagen, andererseits basierend auf Begehung und selektiver Beprobung der Abbruchgebäude. Es zeigte sich, dass Methode A eher dafür geeignet ist, Matrix-Materialien in Gebäuden zu quantifizieren, während Methode B die Erhebung von Materialien geringerer Konzentration erlaubt. Eine Kombination beider Methoden ermöglicht daher eine umfassende Charakterisierung. Ein Vergleich der erhobenen Daten mit jenen der Abbruchunternehmen zeigt signifikante Unterschiede bei einigen Fraktionen auf, während für andere Fraktionen keine Aufzeichnungen erstellt wurden.
Im Jahr 2009 fiehlen in Österreich etwa 7 Mio. t Abfall aus dem Baubereich an. Dies entspricht etwa 22% des Abfallaufkommens (ohne Aushubmaterialien). Das Potential, durch Recycling Abfallmengen zu verringern und Primärressourcen zu schonen, ist daher als groß einzuschätzen. Jedoch sind mehr Informationen zur materiellen Zusammensetzung von Gebäuden nötig, um dieses Potential besser abschätzbar und nutzbar zu machen.
Frühere Studien aus Österreich mit ähnlicher Zielsetzung untersuchten entweder kleinere Wohngebäude in ländlichen Gebieten oder charakterisierten das gesamte Gebäudelager ohne räumliche Differenzierung. Für Deutschland führten Gruhler et al. Studien zur stofflichen und energetischen Beschreibung von Gebäuden für ein vorausschauende Stoffstrommanagement durch. In der Schweiz verfolgten Lichtensteiger und Kohler et al. ähliche Zielsetzungen. Weitere Studien beschränken sich auf bestimmte Materialien oder Bauteile. Die vorliegende Studie soll die Basis für eine umfassende Charakterisierung der Materialzusammensetzung unterschiedlicher Gebäude in Wien schaffen.
| Copyright: | © Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. (DGAW) |
| Quelle: | 4. Wissenschaftskongress März 2014 - Münster (März 2014) |
| Seiten: | 4 |
| Preis: | € 2,00 |
| Autor: | Fritz Kleemann Ing. Philipp Aschenbrenner Mag. DI Dr.techn. Jakob Lederer Ass. Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Johann Fellner Professor Dipl.-Ing. Dr. Helmut Rechberger |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.
Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.
Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.