Stand der Arbeiten zur VDI Richtlinie 3790 Blatt 2 'Emissionen von Gasen, Gerüchen und Stäuben aus diffusen Quellen - Deponien'

Die VDI 3790 Blatt 2 wurde im Dezember 2000 im Weißdruck veröffentlicht. Standen zu diesem Zeitpunkt überwiegend die Geruchsemissionen im Vordergrund, so hat sich diese Situation durch die Weiterentwicklung der rechtlichen Vorgaben doch so wesentlich verändert, dass eine Überarbeitung notwendig wurde.

Obwohl auch in der ersten Ausgabe bereits ausführlich berücksichtigt, ergeben sich doch neuere Gesichtspunkte bei nachstehenden Punkten:

Deponiegas: Wurden bislang mit den Modellen erfassbare Gasvolumenströme ermittelt, so steht jetzt, nicht zuletzt infolge der internationalen Modelle unter IPCC die Ermittlung der Emissionen im Mittelpunkt. Dies erfordert ggf. eine Anpassung der bislang üblicherweise benutzten Gasprognosemodelle.

Ermittlung der Emissionen: In der Vergangenheit wurden Emissionsmessungen überwiegend als Kontrollmessungen hinsichtlich der Funktion der Entgasung eingesetzt, nicht jedoch zur tatsächlichen Ermittlung eines Emissionsvolumenstroms. Da bislang solche Messverfahren nicht zur Anwendung kommen und auch für den praktischen Einsatz nicht zur Verfügung stehen, wird es von großer Bedeutung sein, ob solche Verfahren in die VDI 3790 aufgenommen und somit für eine behördliche Überwachung übernommen werden können.

Stäube: Da die Deponien derzeit und auch zukünftig überwiegend inerte Abfälle zur Deponierung angeliefert bekommen werden, was dazu führen wird, dass DK I Deponien eine zunehmende Rolle spielen werden, werden damit zwangsläufig Staubemissionen verstärkt in den Blickpunkt des Interesses kommen.

Damit wird die Überarbeitung der VDI Richtlinie 3790 Blatt 2 möglicherweise für die Deponietechnik einige wichtige Neuerungen bringen. Die dafür beim VDI unter der Leitung des Autors neu zusammengefundene Arbeitsgruppe hat ihre Arbeit vor ca. einem Jahr aufgenommen und drei Sitzungen abgehalten. Ehe es zu einem Gründruck kommt, dürfte sicherlich noch ein Zeitraum von ca. 1 bis 1.5 Jahren vergehen.

Im nachstehenden Text sei auf einige Gesichtspunkte im Näheren eingegangen.



Copyright: © Universität Stuttgart - ISWA
Quelle: Zeitgemäße Deponietechnik 2014 (März 2014)
Seiten: 10
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr.-Ing Gerhard Rettenberger
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.