Das Nachhaltigkeitsprotokoll für Wasserkraft (Hydropower Sustainability Assessment Protocol, HSAP) wurde entwickelt, um die Nachhaltigkeit von Wasserkraftprojekten messbar zu machen, und um zur beständigen Verbesserung des internationalen Wasserkraftsektors beizutragen. Das Protokoll wird als Werkzeug zum Risikomanagement, zur Entscheidungsunterstützung und zur Kommunikation mit Interessensvertretern eingesetzt. Der internationale Naturschutzverband WWF wurde 2008 Teil eines Multi-Stakeholder-Forums, das diesen Prozess initiierte und anhaltend unterstützt.
Wir sind über 7 Mrd. Menschen auf diesem Planeten. Seit dem Ender der 1960er Jahre hat sich die globale Bevölkerung verdoppelt; bei der derzeitigen Wachstumsrate würde sich die globale Bevölkerung in 66 Jahren wiederum verdoppeln. Als sicher gilt, dass 2050 über 9 Mrd. Menschen leben werden. Wir alle benötigen Wasser, Nahrung und Energie. Deren grundlegender Zusammenhang und Schlüsselstellung wird in internationalen Foren zunehmend als der 'Nexus" behandelt. Doch alleine mit der Versorgung grundlegendster Bedürfnisse ist die internationale Staatengemeinschaft noch immer überfordert: 1,2 Mrd. Menschen leben in extremer Armut, jeder achte Mensch hungert. Zugleich befinden sich viele Länder und Volkswirtschaften im Aufbruch: Immer mehr Ressourcen werden benötigt, um Wachstum und Wohlstand zu erwirtschaften; dies sind unbestritten legitime Entwicklungsziele. Doch bereits heute werden mehr Ressourcen verbraucht als nachhaltig verfügbar sind, unter anderem verbunden mit einem dramatischen Verlust von Biodiversität. In tropischen Süßwassersystemen ist der alljährlich ermittelte Living-Planet-Index seit 1970 über 70 % zurückgegangen, kein anderes Biom steht derartig unter Druck wie die globalen Süßwassersysteme. Die Art und Weise, wie Gesellschaften mit Wasser- und Umweltressourcen umgehen, wird zeigen, ob globale Entwicklung, Wachstum und Wohlstand umwelt- und ressourcenschonend und vor allem dauerhaft nachhaltig möglich sein werden. Der World Wide Fund for Nature (WWF) arbeitet mit Partnern aus Regierungen, Wissenschaft, Wirtschaft und Interessensvertretern (Stakeholdern) aller Art in über 100 Ländern für die Bewahrung und verantwortungsvolle Nutzung der natürlichen Lebensgrundlagen mit nachhaltiger wirtschaftlicher Entwicklung.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft 05/2014 (Mai 2014) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dr.-Ing. Jian-hua Meng |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
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