Hochwasserrückhalt durch natürliche Hochwasserretention ist ein sehr komplexes Thema, das stark von hydrodynamischen Vorgängen in den Ausuferungsflächen beeinflusst wird. Vor der Flusskorrektion der bayerischen Donau Anfang des 19. Jh. waren diese Ausuferungsvorgänge noch kaum vom Menschen beeinflusst. Mithilfe 2-D-hydrodynamischer Modellierung wurde gezeigt, dass im Falle eines großen bis extremen Hochwasserereignisses immense zusätzliche Rückhaltevolumina, wie sie in den Auen der historischen bayerischen Donau vorlagen, nicht zu einer nennenswerten Abminderung der Scheitelabflüsse führen würden.
Der vorliegende Beitrag vergleicht den heutigen und den historischen Zustand an einem besonders interessanten Teilabschnitt der Donau zwischen Neu-Ulm und Donauwörth. Es wird der Einfluss der Hochwasserretention unter Vernachlässigung des Zwischeneinzugsgebietes systematisch über eine Bandbreite verschiedener synthetischer Ganglinien quantifiziert. Die Wirkung natürlicher Hochwasserretention wird durch die Scheiteldämpfung und die Laufzeitverzögerung der Wellenscheitel im Untersuchungsgebiet dargestellt. Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass die Wirkung von Hochwasserretention nicht mit dem aktivierbaren Retentionsvolumen korreliert werden kann.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft 04/2014 (April 2014) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dipl.-Ing. Daniel Skublics Prof. Dr. Peter Rutschmann |
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