Hype mit Forschungsbedarf: Die hydrothermale Carbonisierung als vielfacher Problemlöser - Teil 1

Nimmt man die Wissenschaftler beim Wort, ist die Hydrothermale Carbonisierung (HTC) eine wahre Zauberformel. Sie könnte - mit einigem Optimismus - die Energieversorgung für immer auf sichere Füße stellen und gleichzeitig ein Material liefern, das vielfache Verwendung finden kann und dabei noch ein Entsorgungsproblem löst. In dieser Ausgabe beginnen wir mit einer kleinen Serie über die unterschiedlichen Karbonisierungsverfahren.

Foto: Thorsten Müller(28.03.2014) Das Prinzip folgt dem simplen 'Man nehme': organisches Material, Wasser und einen abgedichteten Dampfkochtopf sowie Hitze und Druck. Und fertig ist eine kohleartige Substanz, als käme sie geradewegs aus dem Torfmoor, dem Braunkohletagebau oder aus 1000 Metern Tiefe im Ruhrgebiet. Der künstliche Weg zur fast klimaneutralen Kohle erscheint verblüffend einfach. Abfälle aus der Biotonne, Straßenlaub, Klärschlämme oder Gärreste sind die Ausgangsstoffe für die technische Nachahmung der üblicherweise Millionen Jahre währenden Kohleentstehung. Im Stundentakt wird Kohlenstoff gebunden und bei stofflicher Nutzung der CO2-Ausstoß in die Atmosphäre nachhaltig gesenkt. Um das Potential ins rechte Licht zu rücken, werden eindrucksvolle Zahlen genannt. So würde die Inkohlung der jährlich rund 70 Mio. Tonnen organischer Abfälle in Deutschland für die gesamte Kraftstofferzeugung ausreichen...


Unternehmen, Behörden + Verbände: Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung, Potsdam, Deutschen BiomasseForschungsZentrum (DBFZ), Leipzig, Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH, BMA, Gesellschaft für Biokompost
Autorenhinweis: Klaus Niehörster, Düsseldorf
Foto: Thorsten Müller



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: März 2014 (März 2014)
Seiten: 4
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Volkswirt Klaus Niehörster
 
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