Im Rahmen von Unterhaltungsmaßnahmen zur Wiederbereitstellung sedimentierter Speichervolumina an Talsperren können Ökosysteme der Speicherbecken und unterstromiger Flussabschnitte durch Resuspension schadstoffbelasteter Sedimente geschädigt werden. Zur Abschätzung umweltrelevanter Folgen wurden Experimente mit Natursediment und Fischen durchgeführt. Der Ansatz verknüpft hydrodynamische, morphodynamische und ökotoxikologische Methoden. Die Kombination der Expertisen ermöglicht die Entwicklung der hydrotoxikologischen Methodik im Bereich des nachhaltigen Sedimentmanagements.
Hydrotoxikologische Methodik ermöglicht eine ganzheitliche und interdisziplinäre Bewertung von Sedimenten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren erlaubt die hydrotoxikologische Methodik eine Bewertung von Sedimenten unter Naturverhältnissen, d. h. im Maßstab 1:1, unter typischen Sediment- und Schadstoffkonzentrationen sowie mit gewässertypischen Organismen. Mögliche Schädigungen aquatischer Organismen durch resuspendierte Sedimente können so z. B. im Vorfeld von Unterhaltungsmaßnahmen abgeschätzt, bewertet, ggf. reduziert und wenn möglich verhindert werden.
Aufgrund der Vielzahl möglicher Schadstoffe, Sedimente und hydraulischer Randbedingungen wird vor Unterhaltungsmaßnahmen in Stauräumen oder anderen Gewässern eine individuelle hydrotoxikolgische Untersuchung empfohlen, um so die Bioverfügbarkeit und Biozugänglichkeit von eventuell in Sedimenten vorhandenen Schadstoffen zu bewerten.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft 01-02/2014 (Februar 2014) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dipl.-Ing. Catrina Cofalla Dipl.-Ing. Stefanie Lorke Univ.-Prof. Dr.-Ing. Holger Schüttrumpf Dipl.-Biol. Sebastian Hudjetz B. Sc. Hannah Schaffrath |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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