Nahe der Bochumer Innenstadt wurde ein Hochbunker aus dem 2. Weltkrieg zu einem fünfzehngeschossigen Bürohochhaus umgebaut. Das architektonisch zukunftsweisende Gebäude deckt einen Großteil des anfallenden Heiz- und Kühlbedarfs über Geothermie ab. 33 Erdwärmesonden à 130 Meter Tiefe entziehen dem Erdreich jährlich 343 MWh Wärme und führen im Kühlfall 237 MWh Wärme zurück in den Untergrund. Zentrale Herausforderung war insbesondere die Errichtung der Erdwärmesondenanlage in zentraler urbaner Lage.
Beim Umbau des denkmalgeschützten Rundbunkers aus dem 2. Weltkrieg zu einem modernen Bürohochhaus wurde auf den bestehenden 20 m hohen Bau ein dreigliedriger Neubau aus drei Exzentereinheiten mit je fünf Nutzgeschossen und einer Mietfläche von rund 5.500 m² errichtet. Neben dem Augenmerk auf eine ansprechende und herausragende Architektur war die Implementierung eines innovativen Konzeptes zur Beheizung und Kühlung des Gebäudes wichtiges Anliegen des Bauherren und des Planers. Die letztendlich gewählte Lösung - Erdwärmesonden in Kombination mit Wärmepumpen für die Grundlast, Fernwärme für die Spitzenlast - stellten die Planer vor die Herausforderungen, die Sondenanlage in zentraler, urbaner Lage umzusetzen. Zum anderen war auch die Wirtschaftlichkeit des Energiekonzeptes zwingend. Der Baugrund befindet sich in unmittelbarer Nähe der Bochumer Innenstadt und ist durch diverse räumliche Restriktionen gekennzeichnet. Beidseitig direkt an das längliche Grundstück anschließend befindet sich eine mehrspurige Haupteinfallstraße vom Bochumer Süden in die Innenstadt. Unterhalb der Straße, teilweise auch auf dem Grundstück, befinden sich diverse Ver- und Entsorgungsleitungen sowie der Tunnel der Bochumer Stadtbahn. Die Umsetzung der Erdwärmesonden musste daher sowohl in der Planungsphase und bei der Anordnung des Sondenfeldes als auch in der Bauphase sorgfältig und abgestimmt erfolgen.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 03 - 2014 (März 2014) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 5,00 |
Autor: | M.Sc. Timm Eicker Dipl.-Ing. Holger Born |
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