Wo bleibt der Sinn? - Die EEG-Reform stößt bei der Industrie auf Unverständnis

Die Currenta GmbH & Co. OHG ist Manager und Betreiber der drei Chempark-Standorte Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen. Das Joint Venture von Bayer und Lanxess bietet den 70 angesiedelten Chempark-Partnern auf rund elf Quadratkilometern mehr als 1.000 chemienahe Dienstleistungen an. Dazu zählt unter anderem auch die Energieversorgung. An allen drei Chempark-Standorten werden jährlich 5,7 Terrawattstunden Strom und rund 11 Millionen Tonnen Dampf pro Jahr benötigt. Ein Großteil davon wird von dem Unternehmen selbst an Ort und Stelle erzeugt. Insofern ist Currenta mit seinen Standorten von der EEG-Reform besonders betroffen. Wenn sie denn so beschlossen wird. Das ENTSORGA-Magazin sprach hierzu mit Dr. Günter Hilken, Geschäftsführer der Currenta.

Foto: M. Boeckh(26.02.2014) ENTSORGA-Magazin: Einer der 'Ecken' im Eckpunktepapier aus dem Wirtschaftsministerium vom 22. Januar 2014 ist das Thema Eigenstromerzeugung. Demnach soll küftig die gesamte Eigenstromerzeugung an der EEG-Umlage beteiligt werden, mit Ausnahme des Kraftwerkseigenverbrauchs. Ist die Currenta davon betroffen?

Dr. Günter Hilken: Die Eigenstromerzeugunghat für uns eine sehr große Bedeutung. Gerade in der Chemischen Industrie ist es sinnvoll, Strom und Dampf selbst zu erzeugen und zu nutzen. Wir sind eine Wärmesenke 365 Tage im Jahr und sind damit in der Lage, Energie dank Kraft-Wärme-Kopplung ökologisch und ökonomisch sinnvoll zu nutzen. Rund 70 Prozent unseres benötigten Stroms werden innerhalb des Chemieparks erzeugt, der Dampf wird sogar komplett hier hergestellt.

ENTSORGA: Mit welchen Energieträgern betreiben Sie Ihre Anlagen?

Hilken: Die KWK-Anlagen an unseren Standorten werden zu etwa 80 Prozent mit Gas und zu etwa 20 Prozent mit Kohle betrieben. Die Abwärme aus chemischen Prozessen und auch die thermische Nutzung bei der Sondermüllverbrennung gehen voll in die Dampferzeugung. Allerdings sind die KWK...


Autorenhinweis: Martin Boeckh
Foto: M. Boeckh



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Januar/Februar 2014 (Februar 2014)
Seiten: 2
Preis: € 0,00
Autor: Martin Boeckh
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.