12 Jahre Großlysimeter-Untersuchungen von Oberflächenabdichtungssystemen auf der Deponie 'Im Dienstfeld/Aurach'

Die Deponieverordnung (2009) stellt an Abdichtungssysteme und ihre Komponenten den Anspruch, dass sie nachweislich mindestens 100 Jahre ihre Funktion erfüllen. Wenn Oberflächenabdichtungssysteme ohne Konvektionssperre hergestellt werden, ist gemäß DepV bei DK I bis III ein Kontrollfeld von wenigstens 300 m² Größe einzurichten.

Die Anforderung an die Funktionsdauer von Deponieabdichtungen übersteigt die im Bauwesen üblichen Zeiträume und stellt insofern sowohl hinsichtlich der Herstellung der Abdichtung als auch hinsichtlich der Nachweisführung für die Funktionsdauer eine besondere Herausforderung dar.

Seit dem Jahr 1997 führt das Grundbauinstitut der LGA auf der Deponie 'Im Dienstfeld' bei Aurach (Landkreis Ansbach) im Auftrag des Bayerischen Umweltministeriums und des Bayerischen Landesamtes für Umwelt Großlysimeter-Felduntersuchungen von Oberflächenabdichtungssystemen durch. Die beiden oben genannten Anforderungen der DepV verleihenden Untersuchungen auf der Deponie 'Im Dienstfeld 'eine neue Aktualität. Im vorliegenden Beitrag wird über die Methodik und die Ergebnisse der Versuchsfelder berichtet.

Im ersten Versuchsfeld (Projekt E 35; Untersuchungszeitraum 1997 bis 2001) ging es darum, den Wasserhaushalt und die Wirksamkeit einer mineralischen Deponieabdeckung aus bindigem Bodenmaterial zu untersuchen.

Aufbauend auf den Erfahrungen bei der Herstellung und messtechnischen Instrumentierung des Versuchsfeldes wurde ein zweites Versuchsfeld errichtet (Projekt E 50; Untersuchungszeitraum1998 -2011), in dem ein Abdichtungssystem mit einer Bentonitmatte und Kunststoff-Dränelementen untersucht wird.

Nachdem das Versuchsfeld E 35 in 4 Jahren eindeutige Ergebnisse geliefert hatte, wurde die vorhandene Messausstattung genutzt, um im gleichen Großlysimeter die Wirksamkeit von Abdichtungssystemen mit mineralischer Dichtung und 1,5m bzw. 2,0m dicker Rekultivierungsschicht zu untersuchen (Projekt E 35F; Untersuchungszeitraum 2002 -2011).



Copyright: © LGA Bautechnik GmbH
Quelle: 22. Nürnberger Deponieseminar 2011 (Mai 2011)
Seiten: 18
Preis: € 5,00
Autor: Dr. Wolf Ulrich Henken-Mellies
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.