Biokunststoffe auf der K 2013: Eine Vorsilbe, zwei Bedeutungen

Biokunststoffe scheinen als Ergänzung und teilweise Alternative zu herkömmlichen Kunststoffen ein logischer und notwendiger Schritt für eine moderne und zukunftsgerichtete Kunststoffindustrie. Eine Diskussion um das Für und Wider, die zukünftige Rolle und das Marktpotential von Biokunststoffen lässt sich ohne eine vorherige klare Begriffsdefinition rund um die Vorsilbe ‚Bio’ nicht führen.

Foto: BASF SE(10.10.2013) Biologisch abbaubare und bio-basierte Kunststoffe: Natürlich werden sie auf der K 2013 vom 16. bis 23. Oktober in Düsseldorf ihren Platz haben. Doch welches Potential kann man ihnen beimessen? Welche Alternativen bieten sie? Prof. Dr.-Ing. Christian Bonten vom Institut für Kunststofftechnik (IKT) der Universität Stuttgart gibt zu bedenken, dass zunächst darüber Klarheit herrschen sollte, was ‚Bio’ bei Kunststoffen eigentlich bedeutet.
Bis auf geringe Substanzmengen bestehen biologisch abbaubare Kunststoffe ausschließlich aus bioabbaubaren Polymeren und Zusatzstoffen. Spezielle Bakterien und ihre Enzyme wandeln bioabbaubare Kunststoffe nachweislich zu Biomasse, CO2 oder Methan, Wasser und Mineralien um, nachdem zuvor die Makromoleküle durch andere Abbaumechanismen stark fragmentiert wurden. Damit sich ein Kunststoff in Europa kompostierbar nennen darf, muss er unter klar definierten Bedingungen nach spätestens 12 Wochen zu mindestens 90 Prozent in Fragmente zerfallen sein, die kleiner als 2 mm sind. Nur so ist der störungsfreie Betrieb einer Kompostieranlage möglich...

Unternehmen, Behörden + Verbände: Messe Düsseldorf GmbH, Institut für Kunststofftechnik (IKT), Universität Stuttgart, European Bioplastics
Autorenhinweis: Dr. Martin Mühleisen, Martin Boeckh
Foto: BASF SE



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Oktober 2013 (10.10.2013) (Oktober 2013)
Seiten: 2
Preis: € 0,00
Autor: Martin Boeckh
Dr. Martin Mühleisen
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.