In den zurückliegenden Jahren ist der Flächenanteil für die Produktion nachwachsender Rohstoffe in Deutschland stetig gestiegen. Der Flächenanteil für landwirtschaftlich produzierte Festbrennstoffe - vornehmlich Pappeln und Weiden (Populus und Salix spp.) - fällt mit 4000 ha allerdings vergleichsweise gering aus (FNR, 2012). Bei Kurzumtriebsplantagen handelt es sich im landwirtschaftlichen Sinne um Dauerkulturen, die nach bisherigen Erfahrungen mindestens 20 bis 30 Jahre genutzt werden können.
Anhand eines komplex angelegten Untersuchungsprogramms wurden die bodenökologischen Auswirkungen der Managementvarianten Kurzumtriebswirtschaft mit schnellwachsenden Bäumen (KUP), Rückführung von Kurzumtriebsplantage in Ackerland (Umbruch) und Ackerland vergleichend geprüft. Langjährige Kurzumtriebswirtschaft mit Pappeln und Weiden induziert Umstellungen der chemischen (Gehalt an organischer Substanz und Gesamtstickstoff), physikalischen (Trockenrohdichte, Porengrößenverteilung, Aggregatstabilität) und biologischen (Abundanz und Biomasse von Regenwürmern) Bodeneigenschaften, insbesondere in den obersten 10 cm des Oberbodens, und bewirkt tiefenabhängige Beeinflussungen. Fortführende Untersuchungen sollten darauf gerichtet werden, geeignete Bearbeitungsverfahren für den Umbruch von Kurzumtriebsplantagen und deren Rückführung in Ackernutzung auszuwählen, um die eingetretenen Akkumulationen von organischer Substanz im Boden zu erhalten und nachteilige Beeinflussungen für weitere Bodeneigenschaften abzumindern.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 7. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2013) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr. agr. Petra Kahle Josefine Möller Andreas Seelig PD Dr. habil. Christel Baum |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.