Wirtschaftlichkeit der Bioenergie bei steigendem Agrarpreisniveau

Die 'Teller-oder-Tank'-Diskussion ist nach wie vor von hoher gesellschaftlicher Relevanz. In den letzten Jahren haben sich jedoch entscheidende äußere Rahmenbedingungen derart verändert, dass sich die Frage nach der Flächenkonkurrenz mittlerweile in einem völlig anderen Licht darstellt. Vor wenigen Jahren war das Agrarpreisniveau aus heutiger Sicht niedrig. Durch das EEG wurden wirtschaftliche Anreize geschaffen nachwachsende Rohstoffe auf Ackerflächen für die Biogasproduktion bzw. gekoppelte Kraft-Wärmenutzung anzubauen.

Die 'Teller-oder-Tank'-Diskussion ist nach wie vor von hoher gesellschaftlicher Relevanz. Veränderungen der Rahmenbedingungen können schwerwiegende Folgen für die Rentabilität und die Rohstoffversorgung von Bioenergieanlagen haben. Durch das EEG wurden in der Vergangenheit wirtschaftliche Anreize geschaffen, nachwachsende Rohstoffe auf Ackerflächen für die Biogasproduktion bzw. gekoppelte Kraft-Wärmenutzung anzubauen. Inzwischen haben sich die Agrarpreise sehr dynamisch entwickelt, von einer 'Überförderung' durch das EEG kann zurzeit kaum eine Rede sein. Berücksichtigt man die Opportunitätskosten der Ackerflächennutzung, sind aus Sicht des Anbauers selbst für Mais als wichtigstes und effizientes Feldfutter teilweise Rohstoffpreise erforderlich, die eine gewinnbringende  Versorgung der Biogasanlagen infrage stellen. Bei Auslaufen langfristiger Liefervereinbarungen kann dies besonders bei Biogasanlagen, die nicht zu landwirtschaftlichen Betrieben gehören, zu Versorgungsengpässen führen.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 7. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2013)
Seiten: 7
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Hubert Heilmann
 
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