Vorgestellt wird ein neues Verfahren für Biogasanlagen zur Steigerung der Substratausnutzung und damit zur Reduzierung der benötigten Substratmengen. Durch thermische Behandlung eines separierten Teilstromes des anfallenden Gärrestes wird dessen Biogasausbeute deutlich gesteigert, woraufhin eine Rückführung in den Fermentationsprozess erfolgt.
Der aus dem Nachgärer entnommene Gärrest wird einer Fest-Flüssig-Trennung unterzogen. Die gewonnene Festphase wird diskontinuierlich thermisch behandelt und in den vorderen Behälter zurückgeführt. Durch Entnahme einer Teilmenge von unbehandeltem Gärrest soll erreicht werden, dass sich gegenüber der thermischen Behandlung resistente Inhaltsstoffe nicht übermäßig anreichern. Batch-Gärversuche mit separiertem Gärrest einer typischen NawaRo-Biogasanlage haben, z.B. nach einer 10-minütigen Behandlung im Labor-Hochdruckautoklav bei 170 °C und 8 bar, eine Steigerung der oTS-spezifischen Gas- und Methanerträge um ca. 90 % ergeben. Mit einem Modell der o.g. Biogasanlage durchgeführte Simulationsuntersuchungen weisen zudem darauf hin, dass ein großtechnischer Einsatz des Verfahrens auch dauerhaft effektiv möglich sein kann.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 7. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2013) |
Seiten: | 9 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | M.Sc. Dipl.-Ing. (FH) Ingolf Seick Dipl.-Ing. (FH) Sebastian Gebhardt |
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