Suche nach neuen Wegen zur Gewinnung von Dieselkraftstoffen aus Fetten und Ölen auf der Basis von Nachwachsenden Rohstoffen

Das Energieproblem der Menschheit ist nicht gelöst. Zwar wird in zunehmendem Maße Energie aus nachwachsenden Rohstoffen erzeugt, aber derzeit wird noch immer der größte Teil durch fossile Energieträger wie Erdöl, Erdgas und Kohle gedeckt. Einher geht diese Problematik mit der Zusatzentwicklung von Kohlendioxid durch den Menschen. Die überwiegende Kohlendioxidmenge ist natürlichen Ursprungs und liegt in der Größenordnung von 203 Gt pro Jahr, während durch die Menschheit ca. 7 Gt pro Jahr freigesetzt werden, was etwa drei Prozent beträgt.

Biodiesel - in Deutschland hauptsächlich Methylester vom Rapsöl - wird seit einigen Jahren bis zu 10 % dem konventionellen Dieselkraftstoff beigemischt. Speziell bei älteren Typen von Fahrzeugen wird immer wieder von Verunreinigungs- und Dichtungsproblemen und weiteren Misslichkeiten berichtet. Viele dieser angeblichen Misslichkeiten sind einfach auch einer Anti-Einstellung geschuldet. In Brasilien zum Beispiel fahren PKW - auch von großen deutschen Herstellern - seit über 30 Jahren mit Kraftstoff mit 80 Prozent Ethanol-Zusatz.
Biokraftstoffe der dritten Generation haben sich auf die Fahne geschrieben, die ganze Pflanze zu zersetzen. Dies erfolgt über den Umweg in gasförmige Grundstoffe, um daraus die gewünschten Wertstoffe aufzubauen. Pro Hektar ergeben sie den höchsten Ertrag an Kraftstoffen. Eine Variante, den Bedarf von vor allem flüssigen, transportablen Energieträgern aus der ganzen Pflanze zu kommen, ist BtL = biomass to liquid = synthetische Kraftstoffe. Alle diese verschiedenen Verfahren zur BtL-Produktion sind noch in der Entwicklung und noch nicht konkurrenzfähig, obwohl zahlreiche Anstrengungen unternommen werden.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 6. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2012)
Seiten: 5
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Eckhard Paetzold
Prof. Dr. Udo Kragl
Dr. rer. nat. Ulrike Schümann
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.