Aktuelle Entwicklung bei der Konversion von minderwertigen Energieträgern in die so genannte Biokohle - ein Vergleich von Pyrolyse- und HTC-Verfahren

Vor dem Hintergrund der Notwendigkeit der Versorgung einer wachsenden Weltbevölkerung mit Lebensmitteln und Energie, bei knapper werdenden fossilen Rohstoffen, einem problembewussten Umgang mit abbauresistenten oder toxischen Abfallprodukten und der mit alldem verbundenen Problematik des Klimawandels eröffnet die Erzeugung und Nutzung von Kohle aus rezenter Biomasse beachtenswerte Möglichkeiten.
An der Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunst in Göttingen (HAWK) im Fachgebiet Nachhaltige Energie- und Umwelttechnik (NEUTec) werden in den beiden langfristig angelegten Forschungsprojekte "Biochar: Climate saving Soils' (EU-INTERREG) und 'Hydrothermale Carbonisierung für Niedersachsen' (EFRE) zwei verschiedene Pfade der Erzeugung von 'Biokohle' und deren potenzielle Einsatzbereiche untersucht und verglichen.

Die Konversion minderwertiger Energieträger durch Pyrolyse oder durch Hydrothermale Carbonisierung zu Biokohle ist einerseits geeignet um Braun- und Steinkohle als Brennstoffe zu substituieren und dadurch die Kohlendioxidbilanz einer Feuerungsanlage zu verbessern. Andererseits besteht die Möglichkeit die Biokohle in den Boden einzubringen. Die durch den Karbonisierungsprozess stabilisierten Kohlenstoffverbindungen könnten in der Landwirtschaft zur Steigerung der Ernteerträge bei gleichzeitiger mittel- bis langfristigen C-Sequestrierung eingesetzt werden.
In dem vorliegenden Text werden unterschiedliche Faktoren wie mögliche Ausgangsbiomassen, Verfahrens- und Prozessführung, Eigenschaften der Produkte und mögliche Anwendungsfelder einander vergleichend gegenübergestellt. Ziel ist es der Praxis eine Übersicht zu geben, welches Karbonisierungsverfahren mit gegebenen Parametern zu welchem Endprodukt und Einsatzfeld führt.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 6. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2012)
Seiten: 9
Preis: € 0,00
Autor: Diana Neudeck
Dipl.-Wi.-Ing. Jan-Markus Rödger
Prof. Dr.-Ing. Achim Loewen
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Rechtliche und praktische Unsicherheiten bei der Durchführung des europäischen Klimaanpassungsrechts durch das Bundes- Klimaanpassungsgesetz (KAnG)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
In the context of the European Climate Law (EU) 2021/1119), the Governance Regulation (EU) 2018/1999 and the Nature Restoration Regulation (EU) 2024/1991, the KAnG came into force on July 1, 2024.

Transformatives Klimarecht: Raum, Zeit, Gesellschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
This article contends that climate law should be conceived as inherently transformative in a double sense. The law not only guides the necessary transformation of economy and society, but is itself undergoing transformation.

Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.