Trockenvergärung - neue Erkenntnisse zur optimalen Prozessführung

Die industriellen Trockenvergärungstechnologien der Bioabfallbehandlung sind für große Verarbeitungsleistungen und kontinuierlichen Betrieb bei Einsatz vorwiegend schüttfähiger Substrate entwickelt worden und damit grundsätzlich auch zur Methanerzeugung für Bio-Kraftwerke großer Leistungen geeignet.

Die am Markt eingeführten industriellen Trockenvergärungstechnologien wurden seit den 80-er Jahren für die anaerobe Abfallbehandlung entwickelt und technisch nach Industriestandards ausgestattet. Gegenwärtig werden sie auch zunehmend in Anlagen für die Biogas-/Biomethanerzeugung großer Leistungseinheiten aus nachwachsenden Rohstoffen und in der Kombination mit Reststoffströmen eingesetzt. Der Anlagenbetrieb bei hohen organischen Raumbelastungen führt infolge des großen Inputmassenverlustes über die Gasphase zu einer deutlich verringerten Gärrestentnahme aus den Fermentern und bewirkt dabei eine Reihe insbesondere zur konventionellen Nassvergärung untypischer prozesstechnischer Phänomene. Deshalb kann eine optimierte Anlagenplanung für die genannten Betriebsbedingungen in ihren verfahrenstechnischen Vorgaben und in der technologischen Ausgestaltung des Prozesses signifikant abweichen von den aus den Erfahrungen mit der Nassvergärung allgemein akzeptierten Designkriterien. Im ersten Teil der Darstellung werden die veränderten Prozessparameter
- Hydraulische Verweilzeit,
- Organische Raumbelastung,
- Scheinbare dynamische Viskosität,
- Biogasbewegung im Gärmedium
 
theoretisch begründet und in ihren Auswirkungen diskutiert auf
- Fermentergestaltung und Durchmischungskonzept,
- Wärmehaushalt, - Prozesstemperatur,
- Biogasausbeute und
-qualität.
 
Im Weiteren wird die Anlagenkonzeption einer in der Realisierungsplanung befindlichen Großanlage vorgestellt, die auf der Basis vorstehender Kriterien erfolgt.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 6. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2012)
Seiten: 20
Preis: € 0,00
Autor: Dr.-Ing. Gerhard Langhans
Prof. Dr.-Ing. habil. Hartmut Grothkopp
Norbert Scholten
Josef Rothe
Sven-Uwe Selignow
 
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