Gegenwärtig werden über 70 % der erneuerbaren Wärme in Deutschland in Holzfeuerungen kleiner und mittlerer Leistung erzeugt. Durch politische Forderungen, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Wärmeversorgung bis 2020 von 6,6 % (2007) auf 14 % nahezu zu verdoppeln, gerät die bislang favorisierte Nutzung hochqualitativer Holzbrennstoffe aus ökologischer und ökonomischer Sicht an ihre Grenzen. Die Erweiterung der Rohstoffbasis durch den Einsatz alternativer biogener Brennstoffe kann in diesem Zusammenhang einen bedeutenden Beitrag leisten, um die regionale und nationale Versorgungssicherheit zu erhöhen.
Um den Einsatz alternativer Biomassen und biogener Reststoffe für eine energetische Nutzung zu erleichtern und Unsicherheiten zu überwinden, werden in der DIN EN 14961-6 die möglichen Einsatzstoffe definiert und die für die Normung geforderten Eigenschaften festgelegt. Mit der im April 2012 verabschiedeten DIN EN 14961-6, die sich explizit auf alternative Rohstoffe bezieht, wurde der Grundstein für die zukünftige Nutzung bisher weitgehend ungenutzter Rohstoffe gelegt. Energiepflanzen aber auch biogene Reststoffe, wie Landschaftspflegeheu, zeigen dabei ein enormes Potenzial. Vor diesem Hintergrund wird im Rahmen dieses Beitrages die Herstellung qualitativ hochwertiger Heupellets für eine energetische Nutzung vorgestellt. Fünf unterschiedliche Heuchargen aus der Region Havelland wurden auf ihre Pelletierfähigkeit untersucht. Rohstoff- und Prozessparameter einer typischen Halmgutpelletierung sowie Auswirkungen einer Additivierung auf die physikalisch-mechanischen Eigenschaften der Pellets waren Gegenstand der Untersuchungen. Die Pelletierung erfolgte mit Hilfe eine Ringmatrizenpresse im Technikumsmaßstab. Durch gezielte Parametereinstellung konnten Heupellets mit Abriebfestigkeiten von bis zu 98,8 Ma.-% und Schüttdichten von bis zu 670 kg/m3 hergestellt werden. Die Zugabe von Additiven, wie Kaolin, Ca(OH)2 bzw. CaCO3, hatte keinen wesentlichen Einfluss auf die physikalisch-mechanischen Pelleteigenschaften.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 6. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2012) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Claudia Kirsten Andreas Pilz |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.